Der Fahrradmarkt Frankreich hat laut dem nationalen Fahrrad-Industrieverband Univelo im letzten Jahr einen Rekordwert von nahezu 1,7 Millionen Euro eingefahren. Dieser teilt sich in 961 Millionen Euro für Fahrräder und 728,9 Millionen für Parts & Accessoires auf. Beide Bereiche konnten gegenüber dem Vorjahr um jeweils 4,5 Prozent wachsen. Und beide Bereiche erzielten laut Univelo »den jeweils höchsten Wert, der seit Erfassung der Fahrradzahlen im Jahr 1999 erzielt wurde«.
Was die Verkaufsmenge betrifft, lag sie 2015 bei 2,996 Millionen Einheiten (plus 0,5 Prozent). Wobei Univelo hervorhebt, dass dieser Mengenwert im Vorjahr gegenüber 2013 um satte 7 Prozent gewachsen ist. Der Wert- im Vergleich zum Mengen-Zuwachs belege, dass französische Konsumenten mehr und mehr an hochwertigen Fahrrädern interessiert seien. So stieg der durchschnittliche Verkaufspreis auch von 307 Euro im Jahr 2015 auf 321 Euro im Jahr 2015 (plus 4,7 Prozent).
Hier einige der von Univelo heraus gearbeiteten Marktentwicklungen des Verkaufsjahres 2015 (siehte auch unten abgebildete Tabelle):
– E-Bike-Verkäufe haben die Schallmauer von 100.000 geknackt. 2015 wurden in Frankreich 102.000 E-Bikes verkauft. Citybikes rollten spurstabil geradeaus, erzielten aber einen Zuwachs des Durchschnittspreises von 4 Prozent.
– Freizeit- und Sporträder rollen weiterhin bestens mit. Rennrad-Verkäufe konnten gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent zulegen. Mountainbike-Verkäufe – mit 863.000 Einheiten die größte Fahrradkategorie – wuchsen um 5 Prozent.
– Nach guten Ergebnissen im Jahr 2014 wurden Kinder- und Jugendrad-Verkäufe im letzten Jahr ausgebremst: 20- und 24-Zoll-bereifte Modelle schluckten ein Minus von 1,4 Prozent, Modelle mit anderen (darunter liegenden) Reifengrößen lagen bei Minus 6,4 Prozent und BMX-Räder bei Minus 4,9 Prozent.
– Der französische Fahrrad-Fachhandel konnte seinen Umsatz 2015 gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent auf 729,8 Millionen Euro nach oben fahren. Insgesamt hält dieser Vertriebsweg nun 51 Prozent des Gesamtmarktes in seinen Händen. Sein Anteil an den getätigten E-Bike-Verkäufen 2015 lag sogar bei satten 75 Prozent.
– Sportfilialisten halten in der Décathlon-Heimat Frankreich nach wie vor die größten (Fahrrad-)Mengenverkäufe in ihren Händen. 2015 wuchs ihr Marktanteil an den Mengenverkäufen um 2 Prozent auf nunmehr 53 Prozent. Insgesamt lag ihr Fahrrad- und Parts & Accessories-Gesamtumsatz 2015 bei 580,3 Millionen Euro – und damit gleich hinter dem des Fahrrad-Fachhandels.
– Branchenfremde Supermärkte mussten 2015 hingegen ein Minus von 5,5 Prozent bei Fahrrad- und von 8,5 Prozent bei Parts- und Accessoires-Verkäufen hinnehmen. Dieser Vertriebsweg konnte nicht von dem gestiegenen Konsumenteninteresse an dem Thema Fahrrad profitieren. Sein Fahrrad- und Parts- und Accessories-Gesamtumsatz lag 2015 bei 114,4 Millionen Euro (minus 7 Prozent).
– Online-Anbieter konnten 2015 vor allem bei Parts- und Accessoires-Verkäufen zulegen (plus 9 Prozent). Mittlerweile hält dieser Vertriebskanal bei Parts und Accessoires einen Marktanteil von 26,5 Prozent in seinen Händen. Mit Blick auf die Gesamtverkäufe (Fahrräder und Parts & Accessoires) konnten Online-Anbieter 2015 um 8,5 Prozent auf nunmehr 266 Millionen Euro zulegen.
Text: Jo Beckendorff/Univelo, Tabelle: Univelo