„Back to normal“ lautet das gegenwärtige Nippon-Mantra. Die Konservativen haben politisch das Ruder übernommen, der angekündigte Atomausstieg wurde aufgehoben und die Fahrradverkäufe sind wieder auf einem Level von „vor dem Tag, der alles veränderte“…
Dem Tohoku-Erdbeben der Stärke 8,9 am 11. März 2011 folgten eine Tsunami-Welle, die einen ganzen Küstenstreifen unter sich begrub, sowie das Nukleardisaster in Fukushima. Das Ausmaß der Katastrophe hatte allerdings kurz danach auch zu vielversprechenden Fahrradverkäufen geführt. Die Hoffnung, daß diese auch längerfristig hochschalten, kann mit Blick auf die 2012er-Statistik leider schon wieder begraben werden. Allerdings ist nicht alles nur ernüchternd. Das vorliegende Zahlenmaterial 2012 birgt beim genauen Hinsehen auch einige Lichtblicke.
Nach den hoffnungsvollen Fahrradverkäufen 2011 (plus 11,6 Prozent) inklusive guten Zuwachsraten bei der heimischen Produktion (4,3 Prozent) und Importen (12,5 Prozent) sind die 2012-Zahlen ziemlich ernüchternd. Während die heimische Produktion gegenüber dem Vorjahr mit 1,01 Millionen Einheiten ein Minus von 8,3 Prozent einfuhr, schluckten die Importe (8,50 Millionen Einheiten) ein Minus von 10,1 Prozent.
Lediglich die Exporte konnten um 11,4 Prozent auf nunmehr 2,98 Millionen Einheiten zulegen. Diese fließen allerdings wie in den Vorjahren auch nicht in die allgemein gültige Formel „Heimische Produktion plus Importe minus Exporte = Inlandsanlieferung“, weil es sich bei diesem Wert fast ausschließlich um gebrauchte und von der Polizei eingesammelte „Wegwerf-Bikes“ handelt. Die werden als Spende in die sogenannte Dritte Welt verfrachtet.
Mehr Details zum Fahrradmarkt Japan 2012 in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text/Fotos: Jo Beckendorff