Elektroräder sind ungebrochen ein wichtiges Thema für Fahrradfahrer. Das zeigt der Fahrradmonitor 2013, für den das SINUS-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2000 Bundesbürger zu ihrer Meinung über das Radfahren in Deutschland befragt hat. Der Fahrradmonitor wurde jetzt zum dritten Mal aufgelegt. Der Online-Befragung zufolge interessieren sich 47 Prozent der Teilnehmer für E-Bikes/Pedelecs. Das Interesse ist damit im Vergleich zur vorangegangenen Untersuchung 2011 konstant hoch. Von 2009 bis 2011 hatte sich das Interesse fast verdoppelt. Am interessiertesten sind 2013 die über 50-Jährigen. Männer (50 Prozent) sind interessierter als Frauen (44 Prozent)…
Würden sie ein Fahrrad neu anschaffen, würden 27 Prozent der Befragten sich für ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung entscheiden. Damit ist das Elektrorad in der Gunst etwas gestiegen. 2011 hätten 24 Prozent das Elektrorad gewählt. Die höchste Anschaffungsbereitschaft besteht in der Gruppe 50+ (39 Prozent). Aufgeschlüsselt nach den von Sinus definierten Milieu-Gruppen seien es insbesondere die Performer und die Traditionellen, die ein Pedelec in Erwägung ziehen. Erstere aus Interesse an Technik und Lifestyle, letztere aus praktischen Gründen, berichtet das Meinungsforschungsinstitut.
Überhaupt ein Fahrrad kaufen wollen innerhalb der nächsten 12 Monate weniger Menschen, nämlich 26 Prozent im Vergleich zu 2011 noch 29 Prozent. Allerdings lassen sich die Bundesbürger ihr Radl mehr kosten. Als Durchschnitt der Antworten auf die Frage „Wie viel werden Sie voraussichtlich für dieses Fahrrad samt Zubehör ausgeben?“nennt die Studie 658 Euro.
Auch als durchschnittlichen Kaufpreis, den die Befragten, die sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre ein Fahrrad zugelegt hatten, dafür gezahlt haben, gibt die Studie 658 Euro an. 2011 waren es noch 620 Euro und zwei Jahre zuvor noch 570 Euro. Mehr als die Hälfte, nämlich 58 Prozent der Befragten haben ihr Fahrrad vor drei oder mehr Jahren gekauft.
Zur Verbreitung macht der Fahrradmonitor folgende Angaben: 72 Prozent der Befragten leben in einem Haushalt mit einem Fahrrad. Pro Haushalt gibt es durchschnittlich 2,4 Fahrräder. Am meisten verbreitet ist nach wie vor das City-Rad mit 39 Prozent, gefolgt von Mountainbike (26 Prozent) und Trekkingrad (24 Prozent). Drei von vier Radfahrern sind mit ihrem Fahrrad zufrieden bis sehr zufrieden. Nur 23 Prozent lassen ihr Rad regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten oder reparieren. Die Marke spielt nach wie vor eine untergeordnete Rolle: 58 Prozent wissen nicht, von welcher Marke ihr Fahrrad ist.
Die Fahrradnutzung zeigt sich einigermaßen stabil: 81 Prozent fahren mindestens selten mit dem Fahrrad (2011: 84 Prozent). Allerdings ist die Intensität leicht zurückgegangen: 57 Prozent geben an, mindestens gelegentlich Fahrrad zu fahren (2011: 66 Prozent). Primär nutzen die Radler das Fahrrad für Einkäufe, kurze Erledigungen und Ausflüge. 35 Prozent der Radler fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit bzw. Ausbildungsstätte.
Die Radfahrer, die das nicht tun, hindert vor allem die Entfernung (68 Prozent) und die Dauer (36 Prozent). 13 Prozent der Radler, die nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, finden es zu gefährlich, vor allem wegen zu viel Autoverkehr oder fehlender Fahrradwege. Damit sie das Rad für den Weg zur Arbeit benutzen würden, würden sich die meisten aller Befragten gute Fahrradstellplätze (52 Prozent) und bessere Radwege (50 Prozent) wünschen.
Für das Fahrrad als Verkehrsmittel sprechen der Erhebung zufolge vor allem der Nutzen für die Gesundheit, die Umweltfreundlichkeit sowie Kostenersparnis. Auch Spaß, Parkplatzmöglichkeit und Flexibilität werden genannt.
Vorgestellt wurde der Fahrradmonitor 2103 in Zusammenarbeit mit dem ADFC, der die Ergebnisse als PDF online gestellt hat.
vz
www.adfc.de/monitor/fahrradland-deutschland—der-fahrrad-monitor-2013