75 Fahrräder für Flüchtlinge sind in einer Sammelaktion in Kriftel zusammen gekommen. Fit gemacht wurden sie anschließend in einer gemeinsamen Aktion des Familienzentrums Kriftel und des Arbeitskreises Flüchtlinge zusammen mit knapp einem Dutzend Mitarbeitern des Spezialradherstellers HP Velotechnik sowie des Hofheimer Fahrradhauses Freund.
»Wir haben vier Stunden ohne Unterbrechung geschraubt«, berichtet Daniel Pulvermüller, Mitgründer der Liegeradmanufaktur HP Velotechnik und zeigt sich höchst erfreut vom Ergebnis des Aufrufs »Fahrräder für Flüchtlinge«.
»Sieben davon haben wir gleich vom Montageständer runter weitergegeben«, erzählt Tanja Seitz vom Familienzentrum. Allerdings wurden sie nicht verschenkt. Die Flüchtlinge erwerben die instandgesetzten Fahrräder für zehn Euro – verbunden mit der Aufforderung, damit sorgsam umzugehen. Die Velos seien schließlich für Menschen in dieser Situation die günstigste Möglichkeit, um mobil zu sein, sagt Tanja Seitz, die die auch beim Flüchtlingskreis aktiv ist. Mit den Einnahmen finanziert das Familienzentrum weitere Unterstützungsmaßnahmen, beispielsweise indem es Fahrradschlösser kauft. Die Ersatzteile für das Instandsetzen spendete HP Velotechnik.
Die bisher noch nicht geprüften Räder werden laut Auskunft von Paul Hollants, zweiter Inhaber der Spezialradmanufaktur, im Rahmen der Zweiradmechaniker-Ausbildung bei HP Velotechnik wieder fahrtüchtig gemacht. »Da können unsere vier Azubis zeigen, dass sie nicht nur Liegerad können, sondern auch am Aufrecht-Rad eine gute Figur machen.«
Dass weiterer Bedarf für die die Drahtesel besteht, ist jetzt schon klar: Im Februar sollen weitere 220 Flüchtlinge nach Kriftel kommen.
Fotos: HP Velotechnik/Lydia Rauh