Metroradruhr ist der Name für Deutschlands größtes öffentliches Fahrradverleihsystem. Am 18. Juni fiel in Dortmund der Startschuss. Die Metropole Ruhr kann nun per Leihfahrrad erkundet werden. Betreiber sind das Unternehmen Nextbike, der Regionalverand Ruhr(RVR), zehn Ruhrgebietsstädte und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.
Die Leihrad-Stationen sind an markanten Punkten wie Bahnhöfen, Museen oder Standorten der Route der Industriekultur installiert. Angestrebt ist die Kombination mit Bus und Bahn, um die Mobilitätskette möglichst großflächig anzulegen. Dabei sind auch Einwegfahrten möglich.
Insgesamt sind für die erste Ausbaustufe 2010 rund 1.600 Räder an 150 Ausleihstationen vorgesehen. Mit dabei sind die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen. In den nächsten beiden Jahren sollen zwei Ausbaustufen folgen, bis Ende 2012 insgesamt 3.000 Räder an 300 Stationen stehen werden, so das Ziel der Betreiber.
Die Stationen für die Ausleihe und die Rückgabe sind mit einer Infosäule ausgestattet. Nutzer müssen sich vor der ersten Ausleihe einmalig registrieren unter der Telefonnummer 0 30/69 20 50 46 oder www.metroradruhr.de. Damit ist auch eine Freischaltung für alle anderen Orte verbunden, an denen Nextbike Fahrradverleihsysteme betreibt. Wenn man dann das Rad durch den Öffnungscode freigeschaltet hat, kann es losgehen. »Das Rad kann zu jeder Zeit und an jeder beliebigen Metroradruhr-Station abgegeben werden«, so die Mitteilung von Nextbike. Der Tarif beträgt pro Stunde einen Euro und acht Euro (ab der fünften Stunde) für den ganzen Tag. Bus- und Bahn-Kunden fahren mit Bonus einmal am Tag bis zu 30 Minuten kostenlos.
Wenn ab 2011 alle Infosäulen mit einer elektronischen Leseeinheit ausgestattet sein werden, ist auch eine direkte Ausleihe beispielsweise mit dem Abo-Ticket des VRR möglich.
Die Qualitätssicherung und Logistik übernimmt die Paritätische Initiative für Arbeit e.V. aus Mülheim, die dort auch zwei Radstationen betreibt.
Das Verleihsystem Metroradruhr ist ein Modellprojekt und wird vom Bundesverkehrsministerium im Aufbau mit circa 2,3 Millionen Euro gefördert. Die Metropole Ruhr ist eine von acht Modellregionen.
»Dieses innovative Fahrradverleihsystem soll ein regionales Markenzeichen werden«, wünscht sich Nextbike-Geschäftsführer Ralf Kalupner. Das innovative Verkehrsmittel sei zugleich attraktives Werbemedium. Neben den Verleiheinnahmen ermögliche die Vermarktung der Werbeflächen an den Rädern einen wirtschaftlichen Betrieb – auch nach Beendigung des Förderzeitraumes, so Kalupner.