Nach wie vor ist die Faltrad-Legende Brompton Bicycle Ltd. Großbritanniens größter Fahrrad-Produzent. Jetzt gab es einen richtigen Grund zum Feiern: gestern (7. Dezember) hat der Anbieter in seinem Londoner Werk – 47 Jahre nach seiner Erfindung im Jahr 1975 – das einmillionste Faltrad gebaut.
Mit seinem roten Hauptrahmen, silbernen Komponenten und der einmaligen Millionen-Plakette ist es optisch eine Reminiszenz an eines der ersten Falträder von Brompton, das „Mark One“. Der Anbieter schickt diesen Jubiläumsfalter mit der Seriennummer 1.000.000 und den Unterschriften von Erfinder und Brompton-Gründer Andrew Ritchie sowie dem aktuellen CEO Will Butler-Adams (beide Bild unten) im kommenden Jahr auf Reisen.
Somit übergab der Anbieter das Jubiläumsbike im Rahmen seiner »All Together Different«-Kampagne an die Brompton-Community. Ziel ist es, möglichst vielen Brompton-Fans die Möglichkeit zu geben, dieses Rad im kommenden Jahr auf seiner Tour durch 16 Städte weltweit zu fahren und ihre persönlichen Geschichten zu erzählen. Mit diesen Stories im Gepäck möchte Brompton Menschen weltweit inspirieren und den Weg hin zu einer grüneren, vernetzten, aktiven (Stadt-)Mobilität ebnen. Ergänzt wird die Tour um lokale Diskussionsrunden zur Gestaltung der Stadt der Zukunft. Einzelheiten zur Tour werden unter www.brompton.com/onemillion veröffentlicht. Unter diesem Link können Brompton-Fans das Rad auf seinem Weg um die Welt tracken und sich über @bromptonbicycle #BromptonOneMillion beteiligen.
Im Jahr 1975 zeichnete der Entwickler und Uternehmensgründer Andrew Ritchie in seiner Wohnung gegenüber der Brompton Oratory in South Kensington den ersten Entwurf eines Faltrades. Seine Vision: »Ein Rad, das Menschen mit Leichtigkeit überall hin mitnehmen und auf dem sie wie auf einem Zauberteppich durch (überfüllte) Städte cruisen können«.
Ritchies genialer dreiteiliger Faltmechanismus verwandelte das Fahrrad in ein kleines, kompaktes Paket, das zu Hause, in öffentlichen Verkehrsmitteln und unterwegs einfach zu verstauen war. Den Prototypen baute er von Hand in seinem Londoner Schlafzimmer. In den folgenden zehn Jahren perfektionierte er seine Erfindung nach und nach. Das sprach sich herum. In einem kleinen (von einer lokalen Maschinenbaufirma angemieteten Raum) fertigte er jedes Fahrrad auf Bestellung von Hand. Nebenher entwickelte der Tüftler neue Konstruktionsverfahren und die dafür erforderlichen Werkzeuge. Zudem machte er sich als Reaktion auf die wachsende Nachfrage auf die Suche nach Partnern, die gewillt waren, ihm in Sachen Fertigung und Finanzierung unter die Arme zu greifen. Das geschah allerdings erst, als ein begeisterter Kunde mit dem entsprechenden Vermögen den Umzug in die erste eigene Brompton-Fabrik im Westen Londons finanzierte.
Der Rest ist bekannt. Nach wie vor wird der legendäre Falter im Londoner Werk von Hand gefertigt. Heute beschäftigt der Anbieter über 900 Angestellten. Der Verkauf läuft weltweit über 1.500 Einzelhändlern und 15 Flagship-Stores (den sogenannten »Brompton Junctions«). Aktuell profitieren die Briten von der anhaltend hohen Nachfrage nach (E-)Bikes und multimodalen Lösungen für den urbanen Raum. Zudem hat Brompton Anfang des Jahres bei der Stadtverwaltung Ashford einen Bauantrag für die Entwicklung einer dort gelegenen Unternehmenszentrale inklusive neuer Fabrik gestellt. für den Bau einer neuer Unternehmenszentrale gestellt. Das Großprojekt soll voraussichtlich 2027 in Betrieb gehen. Bis dahin will Brompton über 1.500 Mitarbeiter beschäftigen. Sobald die Anlage voll in Betrieb ist, wird sie laut damaliger Angaben »einschließlich der Arbeitsplätze in der Lieferkette und jener, die durch die Ausgaben der Mitarbeiter entstehen sowie die in der Fabrik selbst« vor Ort rund 4.000 Arbeitsplätze schaffen.
Text: Jo Beckendorff/Brompton, Fotos: Brompton