Die Mitgliedsverbände der Fedas, der europäischen Vereinigung der Verbände des Sportfachhandels, und die Fachhändler, die sie repräsentieren, sind nach wie vor dem harten Wettbewerb am europäischen Sportartikelmarkt nicht nur gewachsen, sondern sie nutzen ihn auch, um weitere Marktanteile für sich zu gewinnen. Das ist ein Fazit der Fedas-Tagung 2010, zu dem in diesem Jahr die Verbandsvertreter aus Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Holland auf Einladung des holländischen Kollegenverbands Mitex und seines Geschäftsführers Dave Quadvlieg nach Amsterdam gekommen waren.
Fedas-Geschäftsführer Claude Benoit und Fedas-Präsident Werner Haizmann legten in ihren Geschäftsberichten einen der Schwerpunkte der sehr erfolgreichen Arbeit des Verbandes auf den Bereich der Standardisierung des elektronischen Datenaustausches im Rahmen des von der Fedas geschaffenen und verwalteten Warengruppenschlüssels. Er ist zum Standard in Europa geworden und wird auch in Zukunft der Standard bleiben. Dafür sorgt die FSO („Fedas Standardization Organization“), deren Aktivität von allen Mitgliedern weiter ausgebaut wird und die in Zukunft von einem hauptamtlichen Geschäftsführer gemanagt werden soll.
Nach wie vor ist die Fedas bestrebt, in enger Zusammenarbeit mit den einschlägigen Stellen in der Europäischen Union die Erstellung einer gemeinsamen Fedas-Statistik voranzutreiben. Auf diesem Gebiet kooperieren unter anderem nicht nur Pierre Gogin, der CEO des französischen Händlerverbandes FPS, sondern auch Kommerzialrat Ernst Aichinger vom österreichischen Industrie- und Handelsverband VSSÖ, der zugleich Vorsitzender des Statistikkomitees des europäischen Sportartikelherstellerverbandes FESI ist. Zusammen mit Fedas-Präsident Werner Haizmann und dem Fedas-Generalsekretär Claude Benoit sind dazu im Herbst weitere Arbeitsschritte geplant.
Das Jahresthema des Treffens in Amsterdam beschäftigte sich mit den Trends in der Sportartikeldistribution in Europa und mit der Frage, welche Strukturformate am Markt gewinnen könnten. Hier wurden unter anderem aus den verschiedenen Verbandsperspektiven Fragen erörtert, die da lauteten: Fressen die Großen die Kleinen? Discounter den Fachhandel, Onlinehandel den stationären Handel?
Eines der Grundsatzreferate dazu steuerte Pierre Gogin als Chef der FPS bei, in dem er seinen Kollegen die Entwicklung seines größten Mitglieds, der Firma Decathlon, ausführlich vorstellte und die Wurzeln des weltgrößten Sportartikeleinzelhändlers im Fachhandel deutlich sichtbar machte. Dabei beantwortete er die Frage nach der Bedeutung des Unternehmens, das nahezu 50 Prozent des französischen Marktes beherrscht, mit der Feststellung, dass gleichzeitig mit Decathlon auch der gesamte französische Markt gewachsen sei, der Anteil von Decathlon aber gleich geblieben ist. Hier machten sich die ungeheuren Anschübe im Wettbewerb deutlich, die Decathlon beispielsweise in Frankreich und in verschiedenen anderen europäischen Ländern ausgelöst habe und dem sich beispielsweise in verstärktem Maße Intersport International und Sport 2000 erfolgreich stellen.
Die Fedas ist in ihrer Gesamtheit nach wie vor davon überzeugt, dass vor allem der mittelständische Fachhandel im Konzert weiterer Konzentrationen am Markt seine Stellung auch im Multi-Channel-Marketing der Zukunft behaupten wird. Selbstverständlich müssen sich alle Mitgliedsverbände der Fedas auf diese Entwicklung einstellen und Möglichkeiten aktiver Zusammenarbeit in der Gesamtbranche suchen. Erste Schritte werden bereits in der Zusammenarbeit mit der FESI auf Arbeitsgruppenbasis begangen.
Das nächste Fedas-Jahresmeeting findet vom 22. bis 24. Mai 2011 auf Einladung des italienischen Partnerverbandes in Rom statt.
– Fedas/Jo Beckendorff –