Der börsennotierte Outdoor-Anbieter Fenix Outdoor International AG hat sein Geschäftsjahr 2021 positiv beenden können. Alle drei vom Unternehmen gelenkten Geschäftsbereiche, die alle durch gemeinsame Managementfunktionen (CSR/CSO, Finanzen, HR, IT und Logistik) unterstützt werden, konnten gegenüber dem Vorjahr zweistellig wachsen.
Alles in allem erzielte der Anbieter einen 2021er-Gesamtumsatz in Höhe von 649,95 Millionen Euro. Verglichen mit 2020 ist das ein Plus von 15.4 Prozent. Dieser Gesamtumsatz teilt sich in das Fenix-Handelsgeschäft unter dem Namen Frilufts sowie dem Marken- und globale Geschäft des Anbieters auf.
Das Handelsgeschäft der Globetrotter-Mutter Frilufts
Das Friflufts-Handelsgeschäft basiert auf die sechs in Dänemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich auftretenden und auch gut Fahrrad-Produkte verkaufenden Outdoor-Filialisten Friluftsland A/S, Globetrotter Ausrüstung GmbH, Naturkompaniet AB, Partioaitta Oy und Trekitt. Sie fuhren mit ihren 95 Shops und ihrem Online-Geschäft einen Gesamtumsatz von 309 Millionen Euro (plus 17 Prozent – siehe auch abgebildetes Schaubild) ein. Mit diesem Ergebnis zeigt sich der Fenix Outdoor International-Aufsichtsvorsitzende Martin Nordin mehr als zufrieden: schließlich verzeichnete das Friflufts-Handelsgeschäft »trotz der langen Schließungsperiode in Deutschland (Januar bis Mai)« in den letzten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum.
Das Fenix Outdoor-Markengeschäft
Das Fenix-Brandgeschäft erzielte mit ihren sechs eigenen Marken Brunton (wobei diese verkauft wurde und nur bis November 2021 enthalten ist), Fjällräven, Hanwag, Primus, Royal Robbins und Tierra, dem dazu gehörenden Brandretail (= die E-Commerce- und
Monomarken-Einzelhandels-Geschäfte) sowie den Vertriebsunternehmen, die sich auf den Verkauf einer einzigen der oben genannten Marken konzentrieren, einen Umsatz in Höhe von 168,5 Millionen Euro (plus 12,8 Prozent).
Global Sales-Geschäfte
Das dritte Geschäftssegment »Gobal Sales« umfasst hingegen jene Vertriebsunternehmen, die mehr als nur eine Fenix Outdoor-Marke verkaufen. Dieses erzielte einen 2021er-Umsatz in Höhe von 172,4 Millionen Euro (plus 15,2 Prozent).
2021er-Betriebsgewinn auf 2019er-Vor-Corona-Niveau
Der Betriebsgewinn der Fenix Outdoor International AG lag mit 83,86 Millionen Euro sogar mit zweistelligen 37,3 Prozent im Plus – und damit quasi auf dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Dazu der Hinweis, dass im letzten Jahr viel höherer Logistik-Koste angefallen sind: hier stehen alleine im vierten Quartal 2021 zusätzliche 4 Millionen Euro zu Buche.
Der 2021er-Nettogewinn konnte mit seinen alles in allem 56,56 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr um 67,3 Prozent wachsen.
Wachsender Druck in 2022
Allerdings scheint nicht alles Gold was glänzt: Nordin verweist auf den erhöhten Druck in gleich mehreren Bereichen: »Erstens, unsere IT-Kosten steigen aufgrund einer Reihe von Faktoren wie die Notwendigkeit, Systeme zu aktualisieren, die Entwicklung unseres digitalen Geschäfts, steigende Gehälter sowie die Bindung von Mitarbeitern in diesem Bereich. Zweitens gibt es – weil wir in einem krisenhaften Umfeld gehandelt haben und in dieser Zeit die Gehaltserhöhungen gering ausfielen – einen Rückstau bei Gehaltserhöhungen im Allgemeinen. Darüber hinaus haben wir immer noch mit den Logistikkosten für den Transport zu kämpfen und glauben, dass wir in diesem Jahr wahrscheinlich keine Normalisierung erreichen werden.«
Trotz allem: guter 2022er-Verkaufsstart dank offener Märkte
Nichtsdestotrotz hat das laufende Fenix-Geschäftsjahr 2022 gut begonnen. »Unsere Geschäftsbereiche Handel und Brands konnten die Probleme in der Lieferkette entschärfen und ermöglichten es uns, Waren ohne allzu große Verzögerungen in den Markt zu bringen. Da fast alle Landesmärkte geöffnet sind, gibt es insbesondere in Deutschland eine deutliche Erholung der stationären Verkäufe«, erklärt Martin Nordin. Allerdings scheinen die durch Inflation, den von Russland gegen die Ukraine angezettelten Krieg und die wegen der in China wütenden Omikron-Welle erneuten Lock-Downs in den wirtschaftlich relevanten Ballungsgebieten Shenzhen und Schanghai aufgeworfenen Hürden noch nicht eingepreist.
Text: Jo Beckendorff, Foto und Schaubild: Fenix Outdoor International