• Home
  • Nachrichten
  • Flyer fühlt sich trotz Währungsnachteil fit zur Expansion

Flyer fühlt sich trotz Währungsnachteil fit zur Expansion
Um die gestiegene Nachfrage zu decken, nehmen Flyer-Chef Simon Lehmann (r.) und Technikleiter Ivica Durdevic demnächst eine weitere Montagestrasse in Betrieb.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Seit einem Jahr steht der Elektropionier Flyer unter neuer Führung – eine Phase der Umstrukturierung, Produktelancierungen und Währungsturbulenzen. Zeit für den neuen CEO Simon Lehmann (rechts im Bild zusammen mit Technikleiter Ivica Durdevic), Rück- und Ausblick zuhalten…

„Wir machen Huttwil nicht zu“ – dieses Bekenntnis musste der Flyer-Chef seit Mitte Januar immer wieder abgeben. Damals gab nämlich die Schweizerische Nationalbank überraschend die Preisgabe des Mindestkurses von 1,20 Franken gegenüber dem Euro bekannt – ein Schock für die Schweizer Exportindustrie.
Für ein Unternehmen wie Flyer-Hersteller Biketec, das gar über drei Viertel seiner Produktion exportiert, ist die Situation natürlich besonders schwierig. Eine 10-prozentige Preiserhöhung im Ausland und gleichzeitig ein Cashback von 400 Franken für den Inlandsmarkt (um dem Einkauf über der Grenze den Wind aus den Segeln zu nehmen) waren unumgänglich. Lehmann glaubt, dass dies der Markt verkraftet, zumal angesichts der Dollarstärke Preiserhöhungen auch bei den europäischen Mitbewerbern absehbar seien. Der Biketec-CEO ist deshalb zuversichtlich, dass für dieses Jahr ein Verkaufsplus von 10 Prozent resultiere, zumal in Europa, aber auch Asien und Australien neue Märkte bearbeitet würden (siehe News von letzter Woche). Jedenfalls sei es realistisch, die frühere Produktionsmarke von 50.000 E-Bikes wieder zu erreichen. Gewiss würde ohne diese Währungsverwerfung ein wesentlich grösserer Zuwachs drinliegen – so wie eigentlich bereits letztes Jahr ein Plus von 30 Prozent erzielt worden wäre, wenn – bedingt durch die Umstrukturierungen – nicht abermals Lieferschwierigkeiten aufgetreten wären. Dadurch wurde 2014 auch die Gewinnschwelle verpasst.
Das Ziel ist klar: Flyer will sich auch künftig als Premiummarke positionieren und in diesem Segment (über 3000 Euro) auch möglichst Marktführer bleiben oder werden. Dazu mithelfen sollen insbesondere neue Produkte: für diese Saison wurde etwa mit drei Uproc-Modellen gerade noch rechtzeitig eine richtige E-MTB-Linie lanciert. Wie Entwicklungs- und Technikchef Ivica Durdevic erklärt, erlaube die radikale Straffung der vielen Optionen künftig auch die Lancierung neuer Nischenmodelle – etwa Nachfolger der früheren Falt- und Cargobikes oder ein reines Speedbike. Dazu lässt sich Durdevic nur zwei Stichworte entlocken: Integrierter Akku und Flyer-likes Cockpit…

Text/Fotos: Peter Hummel

 

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern