Viele Gerüchte rankten sich nach der urplötzlichen Eurobike-Auftrittsabsage um den Schweizer „Flyer“-Bauer BKTech AG. Jetzt stellte BK-Tech-Geschäftsführer Kurt Schär gegenüber dem RadMarkt entschieden klar: „Wir und der Flyer sind nicht am Ende.“
Richtig sei, daß die ersten Erfolge auf dem heimischen Schweizer Markt nicht in dem Maße auf die wichtigsten Exportmärkte übertragen werden konnten wie anvisiert. Die wichtigsten Exportmärkte heißt: Deutschland und die Niederlande. Diese Tatsache habe nun bei BKTech zu erheblichen Liquiditätsengpässen geführt. Deshalb habe man unter anderem auch den Eurobike-Auftritt verschoben.
Zudem habe der Verwaltungsrat von BK Tech habe zudem umgehende Sofortmaßnahmen beschlossen und, wie es in einer jetzt veröffentlichen Stellungnahme heißt, „vorsorglich nach vorgängiger Absprache mit dem KIGA einen Großteil der Mitarbeiter gekündigt. Die hohen Lagerbestände werden konsequent abgebaut“.
Wobei Schär gegenüber dem RadMarkt betont, daß derzeit in Kirchberg weiterhin produziert und auch weiter ausgeliefert würde. Die entlassenen Mitarbeiter würden bis zu ihrer ablaufenden Kündigungsfrist weitermachen. Insgesamt betroffen von der Kündigung sind übrigens 18 Mitarbeiter (von insgesamt 20).
Schär berichtet auch, daß man jetzt auf der Suche nach einem Partner außerhalb der Schweiz sei. Denn nur so sei ein weiteres Wachstum auch in anderen Ländern gesichert. Ob die Flyer-Produktion dann allerdings weiterhin in der Schweiz bestehen bleibt, ließ Schär offen. Alles scheint möglich. Derzeit verhandele man mit mehreren Produzenten. Noch in diesem Monat hofft man, eine Lösung des Problems auf den Tisch legen zu können.
Branchenkenner analysieren, daß das Flyer-Exportgeschäft vor allem durch bestehende (EU-)Gesetze wie beispielsweise die Drosselung der Elekromotor-Kraft auf 25 km/h ausgebremst wurde. In der Schweiz surren die pfiffigen „urban airliners“ mit 45 bis 50 km/h. Allerdings sind gedrosselte Flyer nicht gerade das, woran die interessierte EU-Kundschaft interessiert ist. Und erst recht nicht zu einem VK-Preis, so eine E-Bike-Fachmann gegenüber dem RadMarkt, für den es auch schon trendy Motorscooter zu haben gibt. -jb-