Der SSG-Umsatzrückgang konnte auch nicht von der erst im November vollzogenen Übernahme von Marucci Sports inklusive deren auch im Fahrrad-Sektor auftretenden Marke Lizard Skins aufgefangen werden. Das übernommene Unternehmen spülte noch einmal 16,8 Millionen USD (15,51 Millionen Euro) zusätzlichen Umsatz in die SSG-Kasse.
Dazu Fox Factory-CEO Mike Dennison: »Wir haben im vierten Quartal 2023 einen Umsatz von 332,50 Millionen USD (307,01 Millionen Euro) erzielt, darin enthalten sind etwa 17 Millionen USD (15,70 Millionen Euro) Umsatz von Marucci. Das vierte Quartal war sowohl von Rücken- als auch Gegenwind geprägt – einerseits durch einen starken Ersatzteil-Markt und andererseits durch die anhaltenden Herausforderungen der OEMs.«
Zu den drei Hauptfaktoren, die diesen Gegenwind verursachten hätten, gehörte laut Dennison unter anderem auch »die laufende Rekalibrierung der Lagerbestände bei SSG in Bezug auf Bike«.
Das vierte Verkaufsquartal
Der von Dennison angesprochene Netto-Gesamtumsatz für das vierte Quartal in Höhe von 332,50 Millionen USD (307,01 Millionen Euro) entspricht im Vergleich zu 10-12/2022 einem Umsatzrückgang von 18,6 Prozent. Darin enthalten: »Ein Umsatzrückgang von 66,1 Millionen USD (61,04 Millionen Euro) bzw. 41,4 Prozent bei SSG, ein Umsatzrückgang von 14,2 Millionen USD (13,11 Millionen Euro) bzw. minus 10,7 Prozent bei PVG sowie ein Umsatzanstieg von 4,1 Millionen USD (3,79 Millionen Euro) bzw. plus 3,5 Prozent bei AAG.«
Der zweistellige SSG-Umsatzeinbruch sei in erster Linie im Zusammenhang mit der Neukalibrierung der Vertriebskanäle und in geringerem Maße mit der abflauenden Endverbraucher-Nachfrage zu sehen. Einziger Ausgleich: oben genannter Nettoumsatz von 16,8 Millionen USD (15,51 Millionen Euro) des im November letzten Jahres von Codi übernommenen Anbieters Marruci Sports.
Mit diesen vierten Quartalszahlen im Rücken erzielte Fox Factory immerhin noch einen Nettogewinn von 4,05 Millionen USD (3,74 Millionen Euro). Zum Vergleich: in 10-12/2022 waren es 52,96 Millionen USD (48,91 Millionen Euro).
Das Gesamtjahr 2023
Der Nettoumsatz für das Geschäftsjahr 2023 lag mit 1,46 Milliarden USD (1,35 Milliarden Euro) 8,6 Prozent unter dem des Vorjahres.
Er lässt sich wie folgt aufteilen:
– ein SSG-Nettoumsatz von 389,2 Millionen USD (359,42 Millionen Euro, minus 42,8 Prozent)
– ein PVG-Nettoumsatz von 523,9 Millionen USD (483,79 Millionen Euro, plus 21,2 Prozent)
– ein AAG-Nettoumsatz von 551,1 Millionen USD (508,91 Millionen Euro, plus 2,7 Prozent)
Hier noch einmal die RadMarkt-Anmerkung, dass das PVG-Geschäft die Verkäufe an Erstausrüster von Off-Road- und Powersport-Herstellern umfasst. Das AAG-Geschäft besteht hingegen aus Aftermarket-Unternehmen, die kundenspezifische Stoßdämpfer-, Tuning-, Fahrwerks-, Lift-Kit-, Upfitting- sowie Rad- und Reifenlösungen für die Automobil- und Zulieferindustrie etc. anbieten.
Das bereinigte 2023er-EBITDA sank auf 261,0 Millionen USD (241,03 Millionen Euro – Vorjahr: 321,8 Millionen USD = 297,18 Millionen Euro). Die bereinigte EBITDA-Marge sank auf 17,8 Prozent (Vorjahr: 20,1 Prozent). »Die Aufrechterhaltung einer starken zweistelligen bereinigten EBITDA-Marge inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheit, der Auswirkungen des UAW-Streiks und des höheren Zinsumfelds zeigt die Stärke unserer Marken, unserer Produktdiversifizierung und unseres Engagements für kontinuierliche Verbesserungen«, betont Dennison in diesem Zusammenhang.
Somit erzielte Fox Factory im Geschäftsjahr 2023 einen Nettogewinn von 120,85 Millionen USD (111,61 Millionen Euro). Zum Vergleich: im Vorjahr waren es noch 205,28 Millionen USD (189,58 Millionen Euro).
Ausblick
Für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 geht Fox Factory von einem Nettoumsatz zwischen 315 und 350 Millionen USD 290,91 und 232,22 Millionen Euro) aus.
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen Nettoumsatz zwischen 1,53 und 1,68 Milliarden USD (1,41 und 1,55 Milliarden Euro). Eine Aufteilung dieses prognostizierten Umsatzes in die drei vom Unternehmen gelenkten Geschäftsbereiche SSG, PVG und AAG liegt leider nicht vor.
Dafür werfen die US-Amerikaner aber auch schon einen Blick in die 2025er-Glaskugel: »Angesichts unserer soliden Pipeline innovativer Produkte, unseres branchenführenden Marktanteils und unserer erstklassigen Marken sind wir davon überzeugt, dass unsere Produkt-Roadmap unsere Vision von 2,0 Milliarden USD (1.85 Milliarden Euro) Umsatz im Jahr 2025 unterstützt.«
Text: Jo Beckendorff