Während die von Navigations-Pionier Garmin Ltd. bespielten Geschäftsfelder Outdoor und Luftfahrt ihren Umsatz im dritten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2022 weiter hochfahren konnten, rutschten die restlichen drei Geschäftsbereiche Automotive, Marine und Fitness weiter nach unten. Alles in allem führte das zu einem Quartals-Gesamtumsatz in Höhe von 1,14 Milliarden USD (1,13 Milliarden Euro). Verglichen mit dem vergleichbaren Zeitraum 07-09/2021 ist das ein Minus von 4 Prozent. Das Betriebsergebnis in Höhe von 239,37 Millionen USD (237,56 Millionen Euro) musste im Vergleich ein zweistelliges Minus von 15 Prozent schlucken.
»Der Umsatz wurde durch die Stärkung des USD negativ beeinflusst«, erklärte Garmin-Präsident und -CEO Cliff Pemble bei gestriger (26. Oktober) Vorlage der Geschäftszahlen, »trotz dieses erheblichen Gegenwinds konnte die Bruttomarge gesteigert werden und die operative Marge blieb stabil.«
Somit wurde auch das dritte Verkaufsquartal maßgeblich durch die weitere Aufwertung des USD gegenüber anderen wichtigen Währungen beinträchtigt. Laut Garmin machte das im Jahresvergleich etwa 70 Millionen USD (69,49 Millionen Euro) aus.
Der oben genannte dritte Quartalsumsatz 2022 verteilt sich wie folgt:
Outdoor: 340,39 Millionen USD (337,90 Millionen Euro – plus 5 Prozent)
Marine: 196,51 Millionen USD (195,08 Millionen Euro – minus 5 Prozent)
Automotive: 135,62 Millionen (134,63 Millionen Euro – minus 2 Prozent)
Luftfahrt: 188,04 Millionen USD (186,62 Millionen Euro – plus 4 Prozent)
Fitness: 279,88 Millionen USD (277,77 Millionen Euro – minus 18 Prozent)
Das weitere zweistellige Abrutschen des Geschäftsfeldes Fitness, in dem sich auch diverse Bikeprodukte tummeln, ist laut Garmin in erster Linie auf geringere Umsätze in den Segmenten Wearables und Indoor-Bikes zurückzuführen.
RadMarkt-Anmerkung: beim Segment Indoor-Bikes sollte man aber auch im Auge behalten, dass dieses in den Corona-bedingten Lockdown-Zeiten regelrecht boomte. Seitdem die Menschen wieder nach draußen gehen und outdoor sporteln können, ist das Thema Indoor-Cycling zuerst einmal relativ durch. Heißt, dass die seit dem ersten Jahresquartal eingefahrenen jeweiligen zweistelligen Verkaufsrückgänge diesen Sektor wieder auf »Normalniveau« stutzen.
Ausblick
Basierend auf den Ergebnissen der ersten drei 2022er-Verkaufsquartale haben die US-Amerikaner ihre Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Ab sofort erwartet man in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von rund 4,85 Milliarden USD (4,81 Milliarden Euro). Gleichzeitig wurde die EPS-Prognose »aufgrund der verbesserten Aussicht auf Margen« anhoben: »Wir sind davon überzeugt, dass unser innovatives Produktportfolio und unsere Strategie der vertikalen Integration es uns ermöglichen werden, in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stark zu bleiben.«
Text: Jo Beckendorff, Foto: Garmin