Wie diverse Tageszeitungen in Österreich berichten, steht die heimische Sporthandelskette Hervis Sport- und Modegesellschaft m.b.H. (alias Hervis Sports) – eine 100 %ige Tochter der Spar Österreichische Warenhandels-AG – vor einer engen Einkaufs- und Markenpolitik-Zusammenarbeit mit der französischen Go Sport Groupe (Tochter des Lebensmittel-Riesen Casino).
Basis der neuen österreichisch-französischen (Sporthandels-)Kooperation ist ein 50:50-Joint-Venture mit Sitz im schweizerischen Genf. Diese Einkaufsgemeinschaft namens Sports Trade & Marketing International (kurz STMI) soll künftig „im Namen der gleichberechtigten Partner alle Einkaufsverhandlungen führen“. STMI ersetzt bei Go Sport übrigens auch die einst zusammen mit dem Einkaufsverband Sport 2000 Frankreich gegründete Einkaufsgemeinschaft International Sports Retail Development (kurz ISRD). ISRD würde ihren Betrieb nach Beendigung laufender Lieferverträge Ende 2012 einstellen.
Die neue Partnerschaft bediene acht Länder in Europa, in denen die beiden Gruppen nicht in direktem Mitbewerb zueinander stehen. „Es war ein logischer Schritt, eine Partnerschaft mit der Go Sport Groupe einzugehen und damit die Marktkraft auszuweiten. Alle Verträge sind nun unterzeichnet“, wird Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt zitiert. Gemeinsam spurten beide Unternehmen locker in die Top-Five der größten europäischen Sportartikel-Händler.
Die auch stark auf Fahrradprodukt-Verkäufe setzende Sporthandelskette Hervis Sports ist mit 79 Filialen gut in ihrer Heimat vertreten. Mit mittlerweile 17 Standorten in Slowenien und 27 in Ungarn hat der Österreicher in diesen Ländern bereits die Marktführerschaft übernommen. In der Tschechischen Republik wurde 2002 die erste Filiale eröffnet. Heute sind es dort insgesamt 24. Seit 2006 ist man auch in Kroatien (mit derzeit 9 Filialen) und seit 2007 in Rumänien (mit derzeit 10 Filialen) im Markt. 2011 erzielte Hervis Sports mit ihren insgesamt 170 Outlets und an die 2.800 Mitarbeiter einen Gesamtumsatz von 447 Millionen Euro.
Die börsenotierte und wie Hervis auch auf Fahrradprodukte setzende Go Sport Groupe erzielte mit ihren 347 Verkaufsstellen (davon 175 Go-Sport- und 172 Courir-Filialen – darunter auch einige Franchisebetriebe) im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von 680 Millionen Euro. Die Go Sport Gruppe ist nicht nur in einigen europäischen Ländern, in denen Hervis nicht vertreten ist (Belgien, Luxemburg, Polen), mit eigenen Filialen vertreten, sondern international auch in Dubai, Jordanien, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und Syrien. Dazu gesellen sich auch einige Filialen in französischen Dependancen wie Guadeloupe, Martinique oder Mauritius).
– Jo Beckendorff –