1840 als Waffenproduzent gegründet, wurde die Fahrradproduktion erst 1920 aufgenommen. Hintergrund: dank der Waffenproduktion hatte man sich profundes Wissen über die Verarbeitung von Stahlrohren angeeignet, sodass man nach dem Ersten Weltkrieg die Produktion von Kinderwagen und Fahrrädern aufnahm.
Nachdem der Anbieter in den 60er-Jahren – die Jugend fuhr lieber Mofa als Fahrrad – in die Krise rutschte, entschloss sich ein Teil der Beschäftigten 1969 dazu, das Unternehmen aufzukaufen und als Genossenschaft zu organisieren. Auch wenn Orbea heute ein Großunternehmen ist – die Unternehmensform Genossenschaft wird mit Stolz beibehalten.
Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass man die Belegschaft zur Positionsfestigung in weniger als drei Jahren auf oben genannte 1.000 Mitarbeiter verdoppelt hat. So sei man jetzt auch groß genug, um auch auf globaler Ebene eine entscheidende Rolle zu spielen.
Mit einem 2022er-Umsatz von 400 Millionen Euro konnte die Genossenschaft im siebten Jahr in Folge ein deutliches Wachstum einfahren. Dabei entfallen mittlerweile 85 Prozent des Orbea-Umsatzes auf das Export-Geschäft. Zudem liegt das Ergebnis nach Steuern und Umrechnungen 20 Prozent höher als im Geschäftsjahr 2021. Das bedeutet laut Unternehmensangaben auch eine deutliche Steigerung der Eigenmittel. Detailliertere Zahlen wurden leider nicht genannt.
Nur so viel: fast 20 Prozent des genossenschaftlich erwirtschafteten Orbea-Gewinns fließen in verschiedene soziale Projekte und Unterstützungsfonds.
Um seine Marktposition weiter auszubauen, würden außerdem gezielt in bestimmte geplante Projekte wie zum Beispiel Kapazitätserweiterungen in Produktion und Logistik investiert. So sieht man sich gut für die Zukunft gerüstet.
Text: Jo Beckendorff