Taiwans führender Fahrradproduzent Giant hat im ersten Verkaufsquartal des Jahres 2017 einen Gesamtumsatz von 13,51 Milliarden Taiwan-Dollar (409,46 Millionen Euro) erzielt. Verglichen mit den ersten drei Monaten des Vorjahres ist das ein Minus von 5,9 Prozent. Laut Giant verdeutlichen diese Zahlen, dass auch das Jahr 2017 für die Fahrradindustrie ein äußerst Herausforderndes sein wird. Bereits im Vorjahr (2016) musste der Bikeproduzent (verglichen mit 2015) ein Verkaufsminus von 5,5 Prozent schlucken.
Was den Produzenten weitaus härter trifft: Der Gewinn nach Abzug von Steuern rutschte im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres um 39,6 Prozent auf nunmehr 516 Millionen TWD (15,64 Millionen Euro) in den Keller. Giant führt diese Entwicklung vor allem auf globale Währungsschwankungen zurück. Somit lag das Ergebnis vor Steuern mit insgesamt 711 Millionen TWD (21,55 Millionen Euro) auch um 34,3 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraumes.
Als Hauptursache für das letztjährige Verkaufsminus nannte Giant im Geschäftsbericht 2016 die schwache Nachfrage auf dem vorab als Hoffnungsmarkt gehandelten China. Dort waren die Verkäufe um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Nichtsdestotrotz gehen die Taiwaner zum Ende des laufenden Geschäftsjahres von einer dortigen Besserung der Lage aus. Und das, obwohl das hiesige »Mietrad-Geschäftsphänomen« erste Kratzer abbekommen und die Nachfrage nach höherpreisigen Sportrad-Verkäufen bisher nicht wieder angezogen hat.
Auf der anderen Seite geht Giant dank E-Bikes von einem stabilen Wachstum im europäischen Markt aus. Des Weiteren habe sich die Lage der übervollen Lager in den USA halbwegs stabilisiert, sodass man auch dort für das Gesamtjahr von einem Wachstum ausgeht. Zudem habe man dort erstmals eine E-Bike-Range vorgestellt, die dem US-Geschäft neues Leben einhauchen soll. Nach wie vor steckt das Thema E-Bike in den USA noch in den Kinderschuhen (das allerdings irgendwann zünden soll).
Insgesamt hat Giant im erstem Verkaufsquartal des laufenden Jahres 1,16 Millionen Fahrräder verkauft. Dabei handelt es sich sowohl um OEM-Bikeverkäufe als auch Verkäufe unter den Eigenmarken-Namen Giant und Liv.
Text/Foto: Jo Beckendorff