Taiwans führender Fahrradproduzent Giant Manufacturing Co., Ltd. (alias Giant Group) hat im Geschäftsjahr 2017 einen Gesamtumsatz von 55,21 Milliarden TWD (1,53 Milliarden Euro) eingefahren. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein leichtes Minus von 3,5 Prozent. Der Gewinn nach Steuern lag mit 2,05 Milliarden TWD 56,72 Millionen Euro) allerdings satte 33 Prozent unter dem des Vorjahres. Dieses ernüchternde Ergebnis erklären die Taiwaner vor allem mit den Schwankungen auf dem globalen Devisenmarkt.
Was die Verkäufe für die Eigenmarken Giant und Liv betrifft, habe man sowohl in den USA als auch Europa gut zulegen können – genau genommen ein jeweils zweistelliges Wachstum in lokalen Währungen. Zwar seien die allgemeinen Fahrradverkäufe auf dem US-Markt derzeit stagnierend. Giant hat dort allerdings mit seinen zwei Marken »sowohl bei Menge und Wert zulegen können«.
Der europäische Markt habe für Giant und Liv vor allem dank des Boom-Themas E-Bike (Anmerkung des RadMarkts: das von dem Anbieter im Vergleich allerdings spät aufgegriffen wurde) aufwärts radeln können. Was dem einst stark auf China setzenden Anbieter (der dort auch Produktionsstätten lenkt) weiterhin Bauchschmerzen bereitet, ist das dortige und weiterhin stagnierende nationale Fahrradgeschäft.
Für 2018 geht Giant Group von einem einstelligen Verkaufswachstum aus. Sowohl der europäische E-Bike-Markt als auch die firmeneigenen Expansionsaktivitäten Richtung Fahrrad, Accessoires und Komponenten würden sich großer Nachfrage seitens der Konsumenten erfreuen – und würden letztendlich »dem Verkaufswachstum unserer eigenen Marken auf dem Weltmarkt zugute kommen«. Auf der anderen Seite erwartet man in diesem Jahr weiterhin keine guten News aus China. Dieser herausfordernde Markt würde wenn überhaupt dann nur geradeaus radeln. Einziger Lichtblick: »Der Verkaufsrückgang wird kleiner ausfallen.«
Text: Jo Beckendorff, Foto: Giant Adventure