Am 24. Dezember gab Taiwans führender Bikeproduzent Giant bekannt, den im August angekündigten Zusammenschluß seiner zwei Kunshan-Fabriken in China im Zuge einer Umstrukturierung doch fallen zu lassen. Somit sollten zwei 100%ige Töchtergesellschaften zusammengelegt werden. Über die Gründe der plötzlichen Umorientierung wurde nichts bekannt gegeben. Dann kam aber zum Jahresende eine zweite Meldung, die aufhorchen läßt.
In Taiwan gab der mittlerweile weltgrößte Premium-Fahrradproduzent am 31.12. bekannt, in 2010 eine neue China-Fabrik in Kunshan City/Provinz Suzhou mit einem Investitionsaufwand von 15 Millionen US$ (ca. 10,5 Millionen Euro) hochzuziehen. Laut Informationen aus Taiwan sollen dort Rahmen und Vordergabeln produziert sowie Kompletträder montiert werden. Baubeginn ist in der ersten Jahreshälfte 2010.
Des Weiteren würden alle China-Fabriken von Giant ab sofort ihre Produktionsleistung hochfahren. Dies sei notwendig, um der starken lokalen-nationalen Nachfrage Herr zu werden. Giant hatte beim „großen Nachbarn“ schon früh nicht nur Fabriken für die Weltmarkt-Produktion hochgezogen, sondern auch den After-Market mit eigenen Fachhandels-Outlets überzogen. Diese früh eingeschlagene Strategie im Reich der Mitte scheint sich nun auch in Richtung Absatzmarkt auszuzahlen.
Zuerst würde ein neues Produktionsband in Giant’s größter China-Fabrik in Tianjin City aufgebaut. Diese Maßnahme – mit der die Jahresproduktion um 300.000 Einheiten auf 1 Millionen Fahrräder hochgefahren wird – soll in der ersten Jahreshälfte 2010 abgeschlossen werden. Somit will Giant mit seinen sechs China-Fabriken den bisherigen Gesamt-Output von 4,2 Millionen Fahrrädern pro Jahr in 2010 auf 5 Millionen Fahrräder hochfahren – nicht zu vergessen die etwa 400.000 in China produzierten E-Bikes.
– Jo Beckendorff –