Dank einer starken Absatz-Performance auf dem chinesischen Markt im zweiten Verkaufsquartal endete dieses mit 22,46 Milliarden TWD (645,50 Millionen Euro) nahezu auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraums (minus 1,2 Prozent). In Anbetracht der Tatsache, dass die Taiwaner im vergleichbaren Zeitraum 04-06/2022 einen historischen Quartalsrekord eingefahren hatten, ist das diesjährige zweite Verkaufsquartal ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Dafür sank aber Bruttomarge aufgrund von Preisnachlässen und höheren Rückstellungen für Vorräte auf 20,8 Prozent. Was hingegen half: positive Währungseffekte glichen die höheren Zinsaufwendungen aus. Trotzdem musste der Nettogewinn vor Steuern mit seinen 1,82 Milliarden TWD (52,31 Millionen Euro) einen Rückgang von 23,8 Prozent verdauen – der Gewinn nach Steuern mit seinen 1,18 Milliarden TWD (33,92 Millionen Euro) sogar eines von 34,4 Prozent.
E-Bikes surren weiter einstellig rauf, Gewinn zweistellig runter
Was das erste Halbjahr mit seinem oben genannten Gesamtumsatz von 42,58 Milliarden TWD (1,22 Milliarden Euro) betrifft, sank die Bruttomarge in diesem Zeitraum aufgrund der Auswirkungen des Abbaus von Lagerbeständen auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten auf 21,3 Prozent. Das entspricht wiederum dem Niveau der Zeit vor der Pandemie.
Die gute Nachricht: stolze 35 Prozent des Giant Group-Halbjahresumsatzes entfielen auf E-Bike-Verkäufe. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist das ein Plus von 6 Prozent. »Dank innovativer Technologien und vielfältiger Produktentwicklungen werden E-Cargo und E-Mobility neue Trends schaffen und die Zahl der Radfahrer erhöhen, was wiederum die Wachstumsdynamik von E-Bikes fördern wird«, heißt es dazu aus der Giant Group-Zentrale in Taichung.
Der Nettogewinn vor Steuern belief sich auf 3,35 Milliarden TWD (96,30 Millionen Euro, minus 32,9 Prozent). Giant Group führt dieses zweistellige Minus sowohl auf die niedrigere Bruttomarge als auch »geringere Währungskurs-Gewinne sowie höhere Zinsaufwendungen bei den nicht-operativen Aufwendungen« zurück. Der Nettogewinn nach Steuern musste sogar ein Minus von 44,3 Prozent auf nunmehr gerade einmal 2,02 Milliarden TWD (57,95 Millionen Euro) schlucken. Zudem stieg der Steueraufwand im ersten Halbjahr aufgrund des Anstiegs der nicht ausgeschütteten Gewinne und geringerer Steuervorteile. Der Gewinn pro Aktie lag im ersten Halbjahr bei 5,15 TWD (0,15 Euro).
China-Markt schaltet derzeit ein paar sportliche Gänge rauf
Betrachtet man die Performance der Eigenmarken von Giant Group (Cadex, Giant, Liv, Momentum) in der ersten Jahreshälfte auf Basis der lokalen Währung, zeigte der Inlandsverkauf in China die beste Performance. Die Zahl der Chinesen, die nach der Pandemie verstärkt konsumieren sowie das gewachsene Gesundheits-Bewusstsein hat auch die Nachfrage nach Fahrradprodukten der mittleren und oberen Leistungsklasse angekurbelt. Folge: ein hiesiger Halbjahres-Umsatzanstieg von satten 70 Prozent.
Die Verkäufe von Giant-Europe (minus 12 Prozent) und Giant-US (minus 44 Prozent) wurden wiederum durch höhere Lagerbestände bei den Einstiegs- und Mittelklasse-Produkten ein- bzw. ausgebremst.
Text: Jo Beckendorff