Über die Bremsklötze, die nicht nur das Geschäft der eigenen Outdoor-Marken (Hanwag, Fjällräven, Royal Robbins, Tierra etc.) ausbremsen, sondern auch das unter dem Namen Frilufts laufende Einzelhandels-Geschäft (u.a. der deutschen Outdoor-Filialgröße Globetrotter Ausrüstungs GmbH) sowie die globalen Verkäufe der Vertriebsunternehmen, die mehr als eine Fenix Outdoor-Marke führen, wurde bereits ausgiebig berichtet – und sie betreffen nicht nur die aufgrund ihrer Wurzeln an der Börse Stockholm börsennotierten Schweden, sondern den gesamten Outdoor- und Fahrrad-Markt.
Alles in allem erzielte Fenix Outdoor Group im dritten Verkaufsquartal 2024 (verglichen mit 07-09/2023) einen zweistelligen Umsatzrückgang von 11,4 Prozent auf 197,5 Millionen Euro.
Dieser teilt sich gerundet wie folgt auf:
– Geschäftsbereich »Brands«: 47,4 Millionen Euro (minus 20,7 Prozent)
– Geschäftsbereich »Frilufts« (neben Globtrotter die Einzelhandels-Geschäfte/Filialen von Friluftsland A/S, Naturkompaniet AB, Partioaitta Oy, Trekitt, Exist Internet AS etc.): 97,4 Millionen Euro (minus 2,3 Prozent)
– Geschäftsbereich »Global Sales«: 52,8 Millionen (minus 16,6 Prozent)
Während der zweistellige Umsatzrückgang des Sektors »Brands« vor allem auf Einbrüche im Nordamerika-Geschäft, wo auch schon einige Läden geschlossen wurden, sowie auf schlappe Zahlen auf dem deutschen Markt zurückzuführen sind. Dem stehen gute Umsätze in den nordischen Ländern gegenüber. Zudem konnten Kosten unter anderem auch durch Einsparungen unter Kontrolle gehalten werden.
Der einstellige »Frilufts«-Umsatzrückgang ist laut Unternehmensangaben vor allem auf sinkende Globetrotter-Verkäufe in Deutschland zurückzuführen. Hier trugen vor allem die Online-Verkäufe zum schlechten Abschneiden bei. In diesem Zusammenhang verweisen die Schweden auch auf die warmen Witterungsverhältnisse, die Kunden vom Kauf wärmerer Herbst- und Winterkleidung abhalten. Das stationäre Filialgeschäft der auch Fahrradprodukte anbietenden deutschen Outdoor-Handelsgröße sieht hingegen leichte Verbesserungen.
Der ebenfalls zweistellige Umsatzrückgang des Sektors »Global Sales« wird vor allem auf die schleppenden Verkäufe in Nordamerika und Asien zurückgeführt.
Das EBITDA sank um 15,2 Prozent auf 43,6 Millionen Euro und der Betriebsgewinn um 23,5 Prozent auf 28,6 Millionen Euro. Damit einher ging ein Rückgang der Gewinnmarge von 16,8 Prozent (in 07-09/2023) auf 14,5 Prozent (in 07-09/2024).
Ausblick
Nachdem Fenix Outdoor Group nun schon für die ersten drei Verkaufsquartale 2024 – und im Vergleich zu 01-09/2023 – einen Umsatzrückgang von 8,6 Prozent auf 511 Millionen Euro eingefahren hat, erwartet der Anbieter für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf alles in allem 691,2 Millionen Euro (siehe unten stehende Tabelle).
Überhaupt äußert sich der Vorstandsvorsitzende von Fenix Outdoor Group Martin Nordin mit Blick auf die Zukunft sehr vorsichtig. Die Liefer- und Transport-Problematik bestehe weiterhin. Da große Lieferanten ihre Vororder immer kurzfristiger abgeben, würde das Risiko seiner Gruppe auf höhere Transportkosten steigen.
»Was unsere Erwartungen für das vierte Quartal angeht, sieht es auf der Grundlage der Entwicklungen in den ersten Wochen gut aus«, meint Nordin trotz aller Unwägbarkeiten.
Außerdem sei die Pre-Order für den Frühling 2025 in den Sektoren »Brands« und »Global Sales« im Vergleich zum Vorjahr höher ausgefallen. Zudem habe man gutes erstes Feedback auf die nächstjährige Herbst-/Winterorder erhalten. So schaut man generell positiv in die Zukunft: »Wir glauben, dass sich die Marktsituation normalisieren wird und dann auch wieder aussagekräftigere Vorhersagen möglich sind.«
Text: Jo Beckendorff