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Gocycle-Macher KKL setzt nach Umstrukturierung auf Crowdsourcing
Nachdem E-Bike-Hersteller Karbon Kinetics Limited (KKL) die allgemeine Branchenflaute mit einer umfangreichen Umstrukturierung halbwegs in den Griff gekriegt hat, wollen die Briten jetzt ihre Premiummarke Gocycle mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne rekapitalisieren.

Mit dem Crowdfunding über die Plattform Kickstarter will KKL seine Modellpalette 2025 und 2026 »um Cargo-, nicht-elektrische Falt- und nicht-faltbare Räder« erweitern. Mit Hilfe von Kickstarter hatte Gocycle schon sein »GS«-Modell im Jahr 2017 erfolgreich in den Markt gebracht.
»Crowdsourcing hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt und wird immer mehr von kleinen und großen Unternehmen genutzt, die einen schnelleren und und effizienteren Zugang zu Kapital sowie ein tieferes Engagement mit ihren Kunden wünschen«, erklärt KKL-Gründer und Designer Richard Thorpe, »die Kombination aus demokratisierter Kapitalbeschaffung und der werblichen Verstärkung, die Crowdsourcing mit sich bringt, ist eine starke Kraft für herausfordernde Marken. Crowdfunding wird zunehmend mit anderen, traditionelleren Kapitalquellen kombiniert.«
Anmerkung des RadMarkts: Der Begriff »Crowdsourcing« entstand einst auf dem Begriff »Crowdfunding« heraus. Heute wird er oft als Oberbegriff für verschiedene Formen der kollektiven Mitwirkung (Crowdtesting, Crowdfunding etc.) verwendet.
Institutionelle Investoren lassen E-Mobilität wieder links liegen
Die Hintergründe für das erneute Crowdfunding sind schnell erklärt: seit 2020 befindet sich die Fahrradindustrie in Aufruhr. Viele Fahrradunternehmen haben nicht überlebt. So musste auch KKL Anfang 2024 die weiße Fahne schwenken und das Unternehmen umstrukturieren. Nur so hat man sich auf die von vielen Branchenmitgliedern erwartete Markterholung in 2025 rüsten können.
Nur: institutionelle Investoren haben sich laut Thorpe mit ihrem Kapital aus den meisten Branchen, die E-Fahrzeuge bauen – egal, ob E-Autos, E-Motorräder oder Fahrräder – kollektiv zurückgezogen.
Alternative für Nischenanbieter und Start-Ups: Crowd-Economy
Dazu noch einmal Thorpe: »Was wir als Gründer, Schöpfer und kleine Unternehmen-Teams tun, ist heute wichtiger denn je. Ich glaube, dass Crowdfunder und Menschen, die die Produkte, die wir herstellen, tatsächlich nutzen, unser Geschäft, unsere Mission und die unglaubliche Kraft der Pedale in einem tieferen Maße verstehen.«
Was Unternehmen wie dem seinen zusätzlich in die Hände spielen würde: die langfristigen Trends für die Fahrradindustrie sind stark, weil weltweit in die urbane Fahrradinfrastruktur investiert würde. Somit sei gerade innerstädtische Fahrradmobilität ein weiter schnell wachsendes Marktsegment. Genau hier will die KKL-Marke Gocycle mit kompakten Stadträdern punkten.
Um die Gocycle-Modellreihen 2025 und 2026 über Kickstarter zu bewerben und auf den Markt zu bringen, plant KKL auch, andere Crowdsourcing-Plattformen zu nutzen.

Text: Jo Beckendorff/KKL

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