Zwar habe man Fortschritte bei seiner mehrjährigen Expansionsstrategie gemacht. »Aber es dauert länger, als wir erwartet haben«, berichtet GoPro-Gründer und -CEO Nicholas Woodman, »wir glauben, dass unsere Investitionen in den Ausbau unserer Marke, der Einzelhandelspräsenz und der breiteren Produktpalette unser Wachstum und unsere Profitabilität langfristig wiederherstellen. Wir brauchen Geduld, aber unsere Fortschritte und unsere Produkt-Roadmap stimmen uns zuversichtlich.«
Schließlich konnte das Abo- und Service-Geschäft im Vergleich um 12 Prozent auf 26 Millionen USD (24,21 Millionen Euro) wachsen. Laut GoPro-CFO und COO Brian McGee erzielte man dabei mit einer jährliche Abonnenten-Bindungsrate von 69 Prozent im ersten Verkaufsquartal sogar ein Allzeithoch. Insgesamt wuchs die Zahl der Abonnenten um 6 Prozent auf 2,5 Millionen.
Der Umsatz über den Vertriebskanal Einzelhandel konnte im Vergleich zu 01-03/2023 um 33 Prozent auf 106 Millionen USD (98,71 Millionen Euro) zulegen. Mit diesem Wert erzielte man 68 Prozent des Quartals-Gesamtumsatzes.
Der über den eigenen Webauftritt www.GoPro.com erzielte Umsatz musste allerdings im Vergleich mit seinen 49 Millionen USD (45,63 Millionen Euro) ein Minus von 4 Prozent schlucken.
Ertragssteuer-Anpassung lässt Nettoverlust hochschnellen
Mit diesen Umsätzen im Rücken fuhr GoPro einen operativen Quartalsverlust von 41,41 Millionen USD (38,56 Millionen Euro) ein. Zum Vergleich: im Vorjahreszeitraum 01-03/2023 war es ein operativer Verlust von 39,81 Millionen USD (37,07 Millionen Euro).
Der letztendliche Nettoverlust wuchs von 29,87 Millionen im ersten Quartal 2023 auf nunmehr 339,09 Millionen USD (315,74 Millionen Euro) im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024.
Dass die Verluste so hochfuhren, hängt nicht nur mit den getätigten Investitionen im Februar 2024 zusammen, die die US-Amerikaner wie berichtet mit der Übernahme des smarten australischen Motorrad-Helm-Anbieters Forcite Helmet Systems Pty Ltd. sowie der veröffentlichten Quik Desktop App für macOS und der Einführung eines neuen »Premium+«-Abonnements tätigten.
Was Körner kostete: im ersten Quartal musste das Unternehmen diverse Ertragsteuer-Anpassungen im Rahmen der SEC-Richtlinien vornehmen, die auch die Bildung einer Wertberichtigung auf latente Steueransprüche auf Bundes- und Landesebene in den USA beinhalten. Zu Vergleichszwecken wurden laut GoPro »die Ertragsteuer-Anpassungen für die drei Monate bis zum 31. März 2023 überarbeitet«. So stieg der Ertragssteuer-Aufwand im ersten Verkaufsquartal von 29,87 Millionen (27,81 Millionen Euro) in 01-03/2023 auf 339,09 Millionen USD (315,64 Millionen Euro) in 01-03/2024.
Einen expliziten Ausblick auf das laufende zweite Geschäftsquartal und das laufende Gesamtjahr 2024 beinhaltet der vorliegende Quartalsbericht leider nicht. Hier verlässt sich GoPro wohl lieber auf seine oben genannten mehrjährigen Expansionsplan.
Text: Jo Beckendorff