Nicht die Vorab-Prognosen über die erst im Februar veröffentlichten vierten Quartals- und kompletten Jahres-Geschäftszahlen 2017 haben den Aktienkurs des einstigen US-Börsenlieblings GoPro Inc. am 8. und 9. Januar abstürzen lassen. Es war sowohl die Ankündigung, Stellen zu streichen als auch die Entscheidung, aus dem Drohnengeschäft auszusteigen, die den Kurs des Actionsport-Kamera-Pioniers drastisch nach unten prügelten.
Für das vierte Verkaufsquartal prognostiziert GoPro einen Umsatz von um die 340 Millionen US$ (283,22 Millionen Euro). Damit liegt man unter dem geplanten Umsatzziel von circa 470 Millionen US$ (391,46 Millionen Euro). Analysten waren sogar einmal von 520 Millionen US$ (433,10 Millionen Euro) ausgegangen. Weil die Geschäfte so schlecht liefen, hatte das Unternehmen sogar am 10. Dezember noch einmal die Preise reduziert. Dadurch konnte zwar der Mengenverkauf angekurbelt werden – was allerdings weniger Einfluss auf die Wertverkäufe nahm.
Für das Geschäftsjahr 2018 verspricht GoPro-Gründer und –Chef Nicholas Woodman Besserung. Man werde nicht nur mit neuen Produkten gegen stark wachsende Mitbewerber antreten, sondern die operative Kostenschraube gegenüber 2017 um 80 Millionen US$ (66,66 Millionen Euro) nach unten schrauben.
Wie das genau gelingt? Zum einem wird die weltweite Mitarbeiterzahl von 1.254 (Stand: 30. September 2017) auf weniger als 1.000 reduziert. Zum anderen wird das junge Drohnen-Geschäft, in das Go Pro mit dem eigenen Modell »Karma« eingestiegen ist, wieder aufgegeben. Man habe bereits den gesamten Warenbestand verkauft, werde aber weiterhin Service und Support bieten.
Begründet wird der Ausstieg mit einem hart umkämpften Marktsegment, das im Zuge immer strikterer Regulierungen sowohl in Europa als auch den Vereinigen Staaten stark ausgebremst würde.
Mehr Geschäftszahlen-Details 2017 sowie Prognosen für 2018 liefert Go Pro Anfang Februar.
Text: Jo Beckendorff, Foto: GoPro