Navigationsgeräte im Auto erleichtern schon geraume Zeit die Suche nach dem gewünschten Zielort. Navigationsgeräte auf dem Rad zu benutzen, ist daher nur eine konsequente Anwendungsidee. Seit einigen Jahren gibt es spezielle Navigationsgeräte für Radfahrer. Allerdings bleiben diese häufig hinter den Erwartungen der Benutzer zurück, wie Thomas Froitzheim in seinem Vortrag auf dem Eurobike Travel Talk erläutert.
Das aus dem Auto gewohnte Routing, die eigenständige Suche des Navigationsgeräts nach einer Wegstrecke, funktioniert auf Radwegen nur sehr eingeschränkt. Dazu seien die Daten in den verfügbaren Karten noch zu lückenhaft, so Froitzheim. Außerdem sei der Weg häufig das eigentliche Ziel für den Radfahrer, so dass landschaftliche Attraktivität, Wegzustand und Verkehr die Hauptkriterien der Routenwahl bilden.
Tourenportale im Internet, wie GPS-tracks.com, Yabadu.de oder Bikemap.net, bieten die Möglichkeit, zu Hause am Rechner eigene Routen zu erstellen oder von anderen Nutzern zu übernehmen und diese auf ihr GPS-Gerät zu laden. Die „Angebotsvielfalt kann für den Benutzer zum Problem werden“, weiß Froitzheim, doch oft sei die Handhabung völlig simpel: „Einfach reinklicken und du hast deine Tour.“
Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Hessen haben zudem eigene Radroutenplaner ins Internet gestellt, auf denen sowohl Themenrouten abrufbar sind, als auch navigiert werden kann.Darüber hinaus gibt es zahlreiche Tourenplaner auf CD-ROM.
GPS-Experte Froitzheim zeigt auch auf, in welche Richtung sich der Markt für Navigation in den nächsten Jahren entwickeln wird: Bereits jetzt verfügen viele neue Handys über GPS-Empfänger, durch die sie zu potentiellen Navigationsgeräten werden. Auf dem Markt gibt es zunehmend mehr Softwarelösungen für Handynavigation. Für 2013 erwarten die Marktforscher von ISuppli, dass 20 Millionen Menschen ein IPhone für Navigation benutzen werden, aber schon heute gehen die Verkäufe von klassischen Navigationsgeräten deutlich zurück. Gegenüber diesen haben viele Handys jedoch noch einiges aufzuholen. Beispielsweise was die Outdoorqualitäten der Geräte angeht, etwa dem Schutz vor Spritzwasser, extremen Temperaturen, der Akkukapazität, sowie der Größe und Ablesbarkeit des Displays.
Text/Foto: Astrid Johann