Besagte Gerüchte kamen auf, als Rebirth Groupe-President und -CEO Grégory Trébaol in Begleitung seiner Berater in den Fluren des Handelsgerichts von Troyes gesehen wurde. Laut der Zeitung »L´Est éclair« erklärte er damals gegenüber anwesenden Pressevertretern: »Kein Kommentar.«
Laut Tony Grimaldi umfasst die Transaktion neben der Cycleurope-Fabrik in Romilly-sur-Seine auch »die Übertragung der Marke Gitane, die Lizenzvereinbarung für den Markennamen Velo & Oxygen für Frankreich sowie die aktuelle Lizenzvereinbarung mit Peugeot Automobiles« – anders ausgedrückt: das gesamte Cycleurope-France-Geschäft.
Cycleurope Nordic Group und Bianchi Group weiter in Grimaldi-Hand
Grimaldi verweist aber auch darauf, dass sich sein unter dem Namen Cycleurope Nordic Group laufende Fahrradgeschäft in den nordischen Ländern (Marken Crescent, DBS, Kildemoes, Monark, Puch) sowie das Geschaft von Bianchi Group weiterhin in den Händen von Grimaldi Industri befindet (siehe dazu auch unten abgebildete Graphik). In beide Geschäfte würde man – »auch wenn der Markt nach wie vor schwierig ist und der Vertrieb noch viel zu tun hat« – weiter investieren. O-Ton Grimaldi: »Wir wissen, dass das Fahrrad und das E-Bike die Zukunft der Mobilität ist und dass wir in Europa eine Zukunftsbranche sind.«
Was die künftigen Investitionen in das nordische Cycleurope-Geschäft sowie Bianchi betrifft, erklärt Grimaldi gegenüber dem RadMarkt weiter: »Dazu gehört der Ausbau und die Stärkung unserer führenden Position im Bereich der aktiven Mobilität in der nordischen Region und im Segment der Hochleistungs-Premiumfahrräder weltweit. Unser starkes Markenportfolio wird uns genügend Spielraum bieten, um zu expandieren und in die vielversprechende Zukunft der Fahrradindustrie zu investieren.«
Advantage Rebirth Groupe
E-Bike und Mietrad-Systemanbieter Rebirth Group wurde 2005 unter dem Namen Easybike Group gegründet. Die Umbenennung erfolgte im Jahr 2022. »Mit fast 20 Jahren Erfahrung in der Konzeption und Entwicklung von Elektrofahrrädern hat sich die Rebirth-Gruppe dem Ziel verschrieben, Öko-Mobilitätslösungen anzubieten, die auf jeden Bedarf und jede Art von Nutzung zugeschnitten sind«, heißt es auf der Gruppen-Website www.groupe-rebirth.com. Bei seinem Geschäft verlässt sich das Unternehmen »auf ikonische französische Marken, die im nationalen Erbe Frankreichs verwurzelt sind und auch heute noch ihre eigenen Geschichten erzählen«.
Nach der Übernahme erklärte Rebirth Groupe-Chef Grégory Trébaol, dass man Cycleurope-France vollständig entschuldet habe. Laut »L´Est éclair« hatte Cycleurope-France einen Schuldenberg »in der Größenordnung von 25 Millionen Euro« angehäuft. Hauptursache sei unter anderem der deutliche Kaufrückgang auf dem Heimatmarkt Frankeich. Dort seien vor allem die vorab stark angestiegenen E-Bike-Verkäufe stark rückläufig. Nichtsdestotrotz will Rebirth Groupe in die übernommene Fabrik investieren. Zudem werde die Franzosen künftig noch mehr auf Synergien setzen.
Text: Jo Beckendorff