Anfang September wurde im EU-Amtsblatt mitgeteilt dass die Europäische Kommission eine Untersuchung wegen angeblich falsch deklarierter Fahrradimporte aus Kambodscha, Pakistan und von den Philippinen in den EU-Markt einleiten würde. Der tatsächliche Ursprung dieser Fahrradimporte wäre China. Nur eine Woche später rät die EU-Kommission laut einer Mitteilung des europäischen Sportindustrieverbandes FESI an einer anderen Stelle, den bestehenden Zollsatz für Waren aus den Philippinen unter den sogenannten GSP+ -Status zu stellen…
Bei dem „Generalized System of Preferences“ (GSP) handelt es sich um Handelspräferenzen der Europäischen Union zugunsten Entwicklungsländer, die laut Gabler Wirtschaftslexikon „nicht in eines der Assoziierungsabkommen der EU eingebunden sind (spezifische Form von „Aid by Trade”).“ Anders ausgedrückt: Mit Zollerleichterungen bzw. einem Nulltarif soll diesen Ländern der Import in die EU erleichtert werden. FESI hofft, dass sowohl das Europäischen Parlament als auch die Mitgliedsstaaten dem Rat der EU-Kommission folgen – und zwar zügig.
Laut der verantwortlichen EU-Kommission erfüllen die Philippinen derzeit die erforderlichen Fördervoraussetzungen. Das Land wurde unter anderem durch die Naturkatastrophe – dem Taifun Haiyan – Ende 2013 wirtschaftlich zurückgeworfen. Der Vorschlag der Kommission, den GSP+ -Status anzuwenden, muss nun vom EU-Parlament sowie den Mitgliedsstaaten überprüft und abgesegnet werden.
Was der GPS+ -Status für die zwei größeren und sich in Taiwan-Händen befindenden philippinischen Fahrradproduzenten Collie Cycles (Bilder) und Procycle Industrial bedeutet? Mit ihm würden sie wieder im Vergleich zu den internationalen Mitbewerbern wettbewerbsfähiger. Dabei geht es vor allem um den Wettbewerb mit Fahrradproduzenten aus China, Kambodscha und Thailand.
Text/Fotos: Jo Beckendorff