In der letzten Woche wurde in der ARD-Sendung »Börse vor acht« immer wieder auf die aktuelle Flaute eingegangen, die auch dem Aktienmarkt zu schaffen macht. Grund der aktuellen Misere: Materialmangel. Dazu gesellen sich dann noch durch die Decke gehende Transportkosten.
Es ist nicht nur der Materialmangel, der aktuell arge Kopfschmerzen bereitet. Egal ob Bauholz, Rohstoffe oder Computer-Chips – es mangelt praktisch an allem. Nicht nur dieser Mangel mache die Produkte teurer, sondern auch der Transport. Diese Kosten sind nämlich dramatisch nach oben geschossen.
Ein Beispiel: im Januar 2019 – also noch vor der Corona-Krise – zahlte ein Unternehmen für einen Container von Shanghai nach Hamburg 2.000 Euro. Im September 2021 wurde nun erstmals auch schon einmal das Zehnfache dafür aufgerufen – also sage und schreibe 20.000 Euro (siehe Abb.)!
Hintergrund ist die weiterhin nicht funktionierende Lieferkette. In diesem Zusammenhang sprach »Börse vor acht«-Moderator Stefan Wolff von einer »ordentlich verknoteten Lieferkette«. Immer wieder werden hier und dort Häfen aufgrund von auftretenden Corona-Fällen für eine Weile geschlossen, Containerschiffe zu anderen Häfen gelenkt – »und da stehen sie nun, die Container, die woanders benötigt werden. Das Angebot ist knapp, das treibt die Preise zusätzlich, ein Ende ist nicht abzusehen«.
Die Zeit drängt. Mit Blick auf Nikolaus und Weihnachten verweist Wolf auf Saison-Ware. Für den Handel, der gerne verkaufen würde, aber aufgrund fehlender Ware nicht kann, ist das besonders bitter. Auch hier wird der Fahrrad-Fachhandel noch einmal eingebremst: gehören doch Kinder- und Jugendräder auch zu den Produkten, die gerne zu Weihnachten im Geschenkkorb landen.
Wie die Hersteller diese Kostensteigerungen überhaupt noch auffangen sollen, ist ein Rätsel. Die bisherigen Preiserhöhungen werden nur einen Bruchteil von dem abdecken können, was tatsächlich anfällt.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Maersk, Schaubild: Börse vor acht/Tagesschau