Der mit eigenen Stores antretende britische Autozubehör- und Fahrrad-Anbieter Halfords schaut sich nach Produktionsalternativen um. Laut einer Meldung der Birmingham Post sei China nicht mehr automatisch das Maß aller (Produktions-)Dinge. Deshalb schaue man sich immer gezielt nach Alternativen um. Und sei in Sachen Fahrrad in Kambodscha fündig geworden.
Das südostasiatische Schwellenland könne im Bereich Fahrradproduktion eine echte Alternative zu China bieten. Dazu Halfords CEO David Wild: „Alle Märkte melden steigende Arbeitskosten. Wenn wir die Preise wettbewerbsfähig halten wollen, müssen wir nach Produktionsalternativen Ausschau halten.“ Und weiter: „Wir kaufen jetzt Fahrräder in Kambodscha, weil da die Zölle niedriger sind und somit weniger Kosten anfallen. Den Vorteil, den wir dadurch erzielen, geben wir direkt an den Konsumenten weiter.“
Die Produktionsverschiebung nach Kambodscha heißt aber nicht, daß der börsennotierte Brite China links liegen lässt. Laut Wild habe man gerade ein Büro in Shanghai eröffnet, das sich darum kümmere, neue Produktionsstandorte im Land aufzuspüren – genauer gesagt mehr im Landesinneren, weil dort die Arbeitskosten im Vergleich zur Küste mit ihren Weltfabriken immer noch gering und wettbewerbsfähig ausfallen.
Die Verlegung der Fahrradproduktion nach Kambodscha unterliegt einer einfachen Formel: Dort verdient ein Arbeiter laut RadMarkt-Recherche im Schnitt monatliche 60 US$. Die Arbeitskosten in China sind zumindest an der Küste – dort, wo die Taiwaner ihre Fahrradproduktion aus Kostengründen vor Jahren erfolgreich aufgebaut hatten – mittlerweile höher.
Mehr Hintergründe und Details in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
– Jo Beckendorff –