Hat L Catteron einen Pinarello-Verkauf im Sinn?
Nachdem der Private Equity-Nachrichtendienst Unquote unter Berufung »auf einer mit der Situation vertrauten Quelle« am 9. Dezember vermeldete, dass sich der erst 2016 mehrheitlich von der Private-Equity-Firma L Catterton übernommene Fahrrad-Hersteller Pinarello im kommenden Jahr in neuen Händen befinden könnte, haben mehrere Medien diese News bereits aufgegriffen und verbreitet. Allerdings wurde sie bis dato weder von Pinarello noch L Catterton bestätigt.
Hat L Catteron einen Pinarello-Verkauf im Sinn?Foto: Pinarello

L Catterton ist ein 2016 von Catterton, LVMH Group (Mutter von Dior, Louis Vuitton etc.) und Groupe Arnault (die Holding von LVMH-Chef Bernard Arnault) gegründetes Private-Equity-Unternehmen. Laut Berichten in diversen Finanzmagazinen ist L Catterton »das größte sich auf Konsumgüter konzentrierende Private-Equity-Unternehmen«.
Seit der Übernahme von Pinarello soll sich der Umsatz des Bikeanbieters von 50 auf 83,5 Millionen Euro nahezu verdoppelt haben. Jetzt soll L Catterton laut Unquote die Investment- und Beratungsbank Houlihan Lokey damit beauftragt haben, die Fühler nach interessierten Käufern auszustrecken, der den renommierten Bike-Anbieter im kommenden Jahr übernehmen könnte. Dieser Vorgang wird bis dato allerdings auch nicht von Houlihan Lokey weder bestätigt noch dementiert.
Laut Unquote soll die oben genannte einschaltete Investment- und Beratungsbank den Deal vermitteln, der zum Beispiel für Accell Group interessant sein könnte. Der niederländische Anbieter diverser europäischer Premiummarken (Babboe, Batavus, Carqon, Ghost, Haibike, Koga, Lapierre, Sparta, Union) war erst Anfang 2022 selbst von einem von der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. Inc. (KKR) angeführtem Finanzkonsortium übernommen und von der Börse genommen worden. Die nach ihrem »going private« von KKR und Co. gelenkte privat geführte Gesellschaft scheint auf jeden Fall für so eine Übernahme gerüstet zu sein.
Was auch immer an dieser Unquote-Meldung dran ist: Tatsache ist, dass ein Kaufinteresse nicht nur von Bikeanbieter-Seite, sondern auch anderen Seiten durchaus vorhanden sein sollte. Dafür spricht nicht nur das derzeit attraktive Produkt Fahrrad, sondern auch das im Vergleich zum Vorjahr erzielte Umsatzplus des am 30. Juni geendeten Pinarello-Geschäftsjahres 2021/22 von 24 Prozent. Laut einer RadMarkt-Meldung vom 24. Oktober konnte damit auch die Umsatzrendite im Vergleich um 30 Prozent gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 geht die italienische Bikeschmiede übrigens von einem weiteren Umsatzwachstum zwischen 25 bis 30 Prozent aus.

Text: Jo Beckendorff

 

 

 

 

 

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