Cycle Union hat seine Hausmesse diesmal durch den Aussteller Riese und Müller aufgewertet – eigentlich eine sehr gute Ergänzung vom Portfolio her. Wenig verwunderlich, dass alle Fahrradmarken stark im Zeichen des Elektrorades standen. Der Bosch-Antrieb beherrschte das Bild.
Dabei ist es Cycle Union gelungen, seiner einzigen nicht aufs E-Bike fokussierten Marke Rabeneick ein eigenes Gesicht zu geben. Der neue Claim heißt »Qualität erfahren«; ab 499 Euro sind praktisch durchgehend Aluminiumteile und Niroschrauben verbaut. Vor allem aber stachen schon voriges Jahr zahlreiche Designmerkmale ins Auge und diese Linie wurde weiter gepflegt. Die Trekkingräder des Typs Linie Sherpa Light fielen dabei ebenso auf wie die urbane Linie Katana. Dort gibt es drei Modelle mit stufenloser Schaltung Nu Vinci, der neuen Nabenschaltung SRAM G 8 und der Sturmey Archer Duomatic. Dort wird der Gang durch einen Rückwärtstritt in die Pedale gewechselt; also ist der Lenker ebenso Schalthebel-frei wie bei SRAMs Automatix. Warum hat der Produktmanager dann nicht SRAM gewählt? Weil man hier den Gang selbst wählen kann. Auch die CNC-Gravur in der Vorbauplatte unterstreicht den Anspruch.
Jubiläumsrad
Die VSF-Fahrradmanufaktur wird 25 Jahre alt. Deshalb gibt es ein Jubiläumsmodell T-1987, dessen unverbindliche Preisempfehlung völlig überraschend 1.987 Euro beträgt. Dort findet sich auch der neue Träger mit integrierter Lichtleiste, entstanden in Kooperation von Racktime und Herrmans, deren Idee die Lichtleiste war. Der Träger heißt Ivalo, das ist finnisch für Licht. Eine auf 25 Stück limitierte Edition des Rades mit vollverchromtem Rahmen soll noch folgen.
Das edle Shop-in-Shop-System kann man nun aufwerten mit einem I-Pad im Ständer. Eine App zeigt bei Wischbewegung das komplette Fahrradprogramm. Auch der neue Claim ist hier abzulesen: »Premium-Mobilität« ersetzt »Räder, die bewegen«.
In der Linie Simplicity sind die Modelle »Eins« und »Drei« entfallen zugunsten des neu aufgenommenen Modells »Zwei« mit der Automatix von SRAM. Und das Modell »Fünf« hat Shimanos neue Nexus 5-Gang, die durch ihre engere Abstufung interessant ist. Der TX-Randonneur wurde von SRAM Apex auf Shimano 105 umgestellt. Mehrere Räder wurden durch Einbringung eines Schlitzes »Speedlifter ready« gemacht. Generell wurden viele Preispunkte gehalten, trotz steigender Kosten.
Im E-Bike-Bereich stellte die Manufaktur auch ein schnelles Modell vor. Das P 1000 ist mit Bosch und Dual Drive ausgestattet. Bemerkenswerte Features sind die Nu-Vinci-Schaltung am P-700 und die Tranz-X-Gabel mit Zentralfederung am P-800. P 300 und P 200 bringen den Schwanenhalsrahmen ins Elektrorad, während das P 100 beweisen soll, dass Bosch auch für 1.999 Euro geht, dann mit der Nexus 7-Gang.
Trainings-App von Black Tusk
Bei Kreidler finden sich vergleichbare E-Rad-Modelle; dort kann aber die 400-Wattstunden-Batterie optional dazu bestellt werden. Die Mountainbike-Palette wird Richtung 29er ausgebaut. Außerdem gibt es bei Kreidler ein Team Replica, denn unter der Regie von Teammanager Rainer Stork hat das Kreidler-Team erstmals ein Rennen gewonnen. Auf der Hausmesse waren Stork und die beiden Profifahrer Thorsten Marx und Mathias Leisling anwesend. Sie bewältigten auf der Transalp 21.000 Höhenmeter in einer Woche.
Auf der Hausmesse konnte man auch die Software von Black Tusk begutachten, die der Hauptsponsor des Teams sind. Damit kann man sein Training per App steuern. Black Tusk sagt damit: Man braucht kein Garmin oder Polar zum Trainieren, ein Smartphone genügt; außerdem kann der Fahrer damit Telefonkontakt zum Trainer halten. Als Smartphone empfiehlt Black Tusk besonders das outdoortaugliche und ANT-fähige Sony Ericsson Xperia Active, das sogar unter Wasser noch funktioniert. Damit kann man auch unterwegs per Internet seine Route ändern, weil man sie nicht vom PC herunterladen muss. Die App kostet 3,99 Euro, der Trainingsmanager mit Auswertung wird gemietet für maximal 20 Euro im Monat, wobei man nicht genutzte Kalendermonate auch nachträglich rückvergütet bekommt.
Eurobike Halle A 6, Stand 400
Text/Foto: Michael Bollschweiler