Am 9. Oktober kündigte der börsennotierte Sportausrüster Head NV eine Hauptversammlung für den 3. Dezember 2014 im Sheraton Amsterdam Airport Hotel an. Hauptthema: Heads gefährdete weitere Zulassung an der Wiener Börse (VSE). In diesem Zusammenhang gibt Head auch ein einmaliges unbedingtes Angebot zum Rückkauf ihrer Aktien „zu einem Preis von 1,60 Euro pro Aktie“ bekannt…
Bereits Anfang des Jahres hatte Head einen Aktienrückkauf gestartet. Dieser scheiterte aber, weil sich nicht genügend Aktionäre fanden, die von diesem Angebot Gebrauch machten. Diesmal liegt der Fall allerdings etwas anders. Der Sportanbieter wurde von der VSE informiert, dass Heads registriertes Grundkapital „unter dem
börsengesetzlich erforderlichen Ausmaß liegt und dass die Zulassung zur Börse zu widerrufen ist, wenn ein Zulassungserfordernis nachträglich wegfällt und der Emittent den gesetzlichen Zustand nicht wiederherstellt“.
Jetzt hat Head laut Presseerklärung „bis Ende des Jahres Zeit, sein registriertes (nominelles) Grundkapital zu erhöhen und somit den Zulassungserfordernissen wieder gerecht zu werden. Head kann das registrierte Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln erhöhen und eine entsprechende Änderung der Satzung durchführen. Dies erfordert allerdings einen Mehrheitsbeschluss der Aktionäre. Der Sportanbieter wird diesen Beschluss auf der einberufenen Hauptversammlung vorschlagen“.
Da es aber keine Gewissheit über die zukünftigen Schritte der VSE gäbe, lockt Head seine Aktionäre mit einem einmaligen Angebot. Zweck dieses Angebots sei es, den Aktionären „aufgrund des Fehlens einer echten Ausstiegsmöglichkeit über die VSE den Verkauf ihrer Aktien zu ermöglichen“. Somit liegt der von Head ausgerufene Angebotspreis um 23 Prozent über dem Aktienkurs vom 8. Oktober 2014. Das Angebot gilt laut Head vom 10. bis 31. Oktober 2014 – und ist unabhängig davon, ob die VSE die Zulassung der Aktien von Head widerruft oder nicht. Die Zahlung des Kaufpreises durch die Zahl- und Einreichstelle an die Verkäufer soll am 7. November stattfinden. Die Anzahl der erhaltenen Annahmeerklärungen werden am 5. November auf der Web-Seite von Head (www.head.com) veröffentlicht.
Sportausrüster Head gliedert sein Geschäft in die fünf Bereiche Wintersport, Racketsport, Tauchsport, Sportswear und Lizenzen. Unter der Rubrik Lizenzen rollen auch Head-Fahrräder. Der langjährige europäische Head Bikes Lizenznehmer SykkelSport Engros AS aus Norwegen ist allerdings nicht mehr an Bord. Seit 2012 ist der tschechische Anbieter Novus Bike s.r.o. – unter anderem Macher der Marke Sundance – als Lizenznehmer von Head Bikes „in einigen osteuropäischen Ländern sowie Österreich“ auf Tour. Diese Lizenz wurde laut Novus Bike im Jahr 2013 auf ganz Europa ausgeweitet. In Deutschland war allerdings noch die Bike & Outdoor Company GmbH & Co. KG (B.O.C.) mit Head Bikes auf Tour. Nachgehakt bei B.O.C-Mitgeschäftsführer Stephan Geiger läßt sein Unternehmen „diesen Vertrag zum Jahresende 2014 auslaufen“.
Head selbst verkauft unter dem Markennamen Head Alpinski, Skibindungen, Skischuhe, Snowboardausrüstung und Schutzausrüstung, Tennis-, Racketball-, Paddle- und Squash-Rackets, Tennisbälle/-schuhe, Sportswear und Schwimmprodukte). Dazu gesellen sich weitere Tennis- und Racketball-Verkäufe unter dem Markennamen Penn, Skibindungen unter dem Markennamen Tyrolia sowie Tauchsport-Produkte unter den Markennamen Mares und SSI.
Text: Jo Beckendorff