Hercules schockiert über Grauimport

Eine Charge von einigen Hundert Fahrrädern eines Sondermodells des Fahrradherstellers Hercules ist auf die Verkaufsfläche der Metro-Märkte gelangt. Susanne Puello, Hercules-Geschäftsführerin, zeigte sich völlig überrascht und kündigte Konsequenzen an. Weitere rechtliche Schritte würden geprüft.

Offenbar waren die Räder im Jahr 2008 »von einem großen Händler nahe Berlin für den Export nach Osteuropa bestellt und nach ihrer Auslieferung Ende Mai 2009 vertragswidrig reimportiert und an die Metro veräußert«, so die Vermutung der Geschäftsführerin nach hausinternen Recherchen.
Nach Mitteilung von Hercules handelt es sich bei dem Rad um eine in der Ausstattung modifizierte Sondervariante des Modells »Zandar« zum empfohlenen Verkaufspreis von 449 Euro. Der in der Metro angeschlagene Bruttopreis beträgt 355,81 Euro, das sind 299 Euro netto. »Ausstattung und Erscheinung beider Modelle sind deutlicher unterscheidbar«, erklärt Puello.
Allerdings ist keine Situation so schlecht, als dass nicht auch etwas Gutes darin zu finden wäre. So wertet die Hercules-Geschäftsführerin die Tatsache, dass ihre Marke für eine solche Aktion ausgewählt wurde, als einen »sicheren Indikator für die Zugkraft eines Herstellers«. Die Arbeit der letzten Jahre in den Aufbau der Marke werde dadurch bestätigt. Damit sei aber eine »Ausrichtung auf den kompetenten Fahrradfachhandel verbunden« und Sondereditionen für Flächenmarkte kategorisch ausgeschlossen.
Die Geschäftsbeziehungen zu besagtem »Metro-Händler« seien mit sofortiger Wirkung beendet worden, teilt Hercules mit. »Das sind wir der Marke Hercules und den vielen engagierten und treuen Händlern schuldig«, macht Puello die Position zum Fahrradfachhandel deutlich.

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