Das Geschäftsumfeld im dritten Quartal 2023 hat sich laut hGears im Vergleich zur ersten Jahreshälfte kaum verändert. Insgesamt wurden Umsatz und Rentabilität des Konzerns im Quartal weiterhin durch den langsamer als erwartet verlaufenden Abbau von Lagerbeständen und die gedämpfte Endverbraucher-Nachfrage bei E-Tools und E-Mobility beeinträchtigt.
Somit teilt sich der oben genannte Gesamtumsatz der ersten drei Verkaufsquartale 2023 auf die drei von hGears bespielten Geschäftsbereiche wie folgt auf (Zahlen gerundet):
E-Mobility: 28,3 Millionen Euro (minus 26,5 Prozent)
E-Tools: 20,7 Millionen Euro (minus 34,8 Prozent)
Conventional: 34,5 Millionen Euro (plus 7,1 Prozent)
Mit Blick auf den zweistelligen Umsatzrückgang des Geschäftsbereichs E-Mobility verweist hGears »auf eine vorübergehende Abschwächung des Marktes aufgrund des branchenweiten Abbaus von Lagerbeständen«. Lichtblick: nachdem der Konzern bereits im Vorquartal ein Wachstum verzeichnet hatte, stiegen die Umsätze mit Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen (EHV) sowie E-Bikes im sequenziellen Vergleich im dritten Quartal 2023 wieder leicht an.
Bei E-Tools blieb das operative Umfeld schwierig. Die aktuell hohen Zinssätze wirken sich negativ auf das Baugewerbe aus. Zudem mussten Kunden weiterhin hohe Lagerbestände abbauen.
Der Geschäftsbereich Conventional konnte hingegen sein Wachstum im Vergleich – wenn auch nicht mit dem gleichen Expansionstempo wie in den vorangegangenen Quartalen – fortsetzen.
Fokus auf Optimierung operativer Aspekte
»2023 bleibt ein Übergangsjahr und wir bewegen uns in einem schwierigen externen Umfeld«, erklärt hGears-CEO Sven Arend, »bei den E-Bikes werden die Lagerbestände nach wie vor davon langsam abgebaut, und wir gehen weiterhin davon aus, dass dies zu einem vorsichtigen Orderverhalten unserer Kunden führen wird. Vor diesem Hintergrund konzentrieren wir uns weiterhin auf die Optimierung operativer Aspekte, die wir selber beeinflussen können, um unmittelbare Einsparungen und Effizienzsteigerungen zu erzielen. Wir setzen die Straffung unserer Betriebsstrukturen und die Weiterentwicklung des Ressourcen-Managements fort, was sich in der seit Jahresbeginn erfolgten Reduzierung der Personalkosten und der Vollzeitstellen widerspiegelt. Die Erhaltung unserer starken Finanzposition hat ebenfalls oberste Priorität. Eine strikte Kontrolle der Kosten sowie der Freigabe von Investitionen ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung unseres niedrigen Verschuldungsgrades sowie unserer Bilanzstärke, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass unser Betriebsmodell flexibel und skalierbar für künftiges Wachstum bleibt, sobald sich der Markt erholt.«
Einsparungen und Effizienzsteigerungen
So lag der Bruttogewinn der ersten drei Verkaufsquartale 2023 mit 42,6 Millionen Euro 20,3 Prozent unter dem der ersten neun Monate des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA sank im Vergleich um 66,2 Prozent auf 4,0 Millionen Euro.
Die bereinigte EBITDA-Marge in Höhe von 4,8 Prozent spiegelt laut hGears »die Einschränkungen bei der Nutzung des operativen Leverage des Konzerns wider. Jedoch trugen die ersten Gewinne im Zusammenhang mit der organisatorischen Straffung, den laufenden Effizienzverbesserungen und den Sparbemühungen dazu bei, diesem Effekt entgegenzuwirken«. So sei zum Beispiel die Zahl der Vollzeit-Arbeitskräfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 106 gesunken. Somit sanken auch die Personalkosten um 9,5 Prozent.
Ausblick
Davon ausgehend, dass sich die derzeitige Marktdynamik nicht wesentlich ändert, hält der Anbieter an seiner am 1. Juni 2023 revidierten Prognose für das Geschäftsjahr 2023 fest.
Heißt: man geht weiterhin von einem diesjährigen Konzernumsatz zwischen 115 bis 123 Millionen Euro sowie einem bereinigten EBITDA zwischen 5 und 9 Millionen Euro aus.
Mittelfristig (soll heißen: »in den nächsten zwei bis fünf Jahren) strebt hGears vor allem im Geschäftsfeld E-Mobility – »wenn auch von einer niedrigeren Basis ausgehend« – ein starkes Wachstum an, das den Konzernumsatz auf eine Höhe von 180 bis 200 Millionen Euro hieven soll: »Zum Erreichen dieses Wachstumsziels wird der Geschäftsbereich E-Mobility voraussichtlich etwa 55 bis 60 Prozent des Gesamtumsatzes im Konzern erwirtschaften.«
Das würde im Einklang mit den Expansionsbestrebungen und dem strategischen Fokus des Konzerns stehen.
Text: Jo Beckendorff