Sowohl hinsichtlich der Höhe des Umsatzes und des Ergebnisses, als auch hinsichtlich der Reduktion des Working Capitals und der Nettoverschuldung im laufenden Geschäftsjahr werde man hinter den Erwartungen. Bis Jahresende erfolge eine neuerliche Überprüfung hinsichtlich nicht zahlungswirksamer Wertanpassungen, teilt Pierer Mobility mit.
Die Lagerbestände konnten etwas abgebaut werden, doch die weitere Reduzierung der Bestände bleibe eine wichtige Zielsetzung. Man wolle jedoch Händler und Zulieferbetriebe als strategische Partner in diesen schwierigen Zeiten unterstützen. Durch diesbezügliche Maßnahmen stieg das Working Capital und folglich die Nettoverschuldung und die Zinsaufwände des Unternehmens.
Im Zuge der Neuaufstellung der Pierer Mobility werde der Vorstand der börsenotierten Beteiligungsholding von sechs auf zwei Personen verkleinert: Stefan Pierer (CEO) und Gottfried Neumeister (Co-CEO).
Als Grund für die unerwartet schlecht ausfallenden Zahlen nennt das österreichische Unternehmen, dass die schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen länger anhalten als angenommen. »Die europäische Wirtschaft stagniert, wobei sich insbesondere der wichtige deutsche Markt in einer Rezession befindet. In den USA ist die Kaufkraft der Konsumenten aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und infolge der langen Phase teurer Konsumkredite weiterhin niedrig«, heißt es.
Im Fahrradbereich sei die Restrukturierung im vollen Gange und es werde weiter Lagerware abgebaut. Es sei aber zu einem höher als ursprünglich angenommenen zusätzlichen außerordentlichen Abwertungsbedarf gekommen. Das neue Geschäftsmodell im Fahrradbereich werde sich auf Nischen und Premium fokussieren. Geplant ist, den Betrieb profitabel weiterzuführen. Um Kosten zu sparen, reduziert Pierer Personal und hat bereits die F&E-Tätigkeiten für die Konzernmarken größtenteils zusammengelegt.
Segment Motorrad: US-Gesamtmarkt rückläufig, Europa verliert an Dynamik
Im Motorradbereich leidet Pierer unter rückläufigen Zulassungszahlen in den USA: Januar bis September 2024 zeigten einen Rückgang um 6,3 Prozent und der September war mit einem Rückgang um 14,6 Prozent der schwächste Monat 2024 – von einer raschen Erholung könne nicht ausgegangen werden, folgert Pierer.
In Europa werde zwar dank Anstiegen im Niedrigpreissegment das Vorjahresniveau bei den Zulassungsdaten gehalten, aber die Dynamik schwäche sich ab.