Knapp 70 Teilnehmer kamen zur diesjährigen Händlerschulung des Krifteler Liegeradherstellers HP Velotechnik. Themen wie der neue Neodrives-Motor und Gefahrgutschulung boten jede Menge Informationen und öffneten manchem die Augen, wie einige Händler feststellten.
Der Trend zum Elektrofahrrad bringt für den Handel immer neue Herausforderungen, hat der Spezialradhersteller erkannt und seine Schulungsthemen darauf abgestellt. Aufklärung in Sachen Gefahrgut erhielten die Teilnehmer bei einer dem eigentlichen Händlertag vorangeschalteten halbtägigen Spezialunterweisung, die laut Veranstalter stark überbucht war. Die Gefahrgutschulung nach ADR (Accord européen relatif au transport international des marchandises Dangereuses par Route, deutsch: Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) wurde von Dekra-Fachmann Joachim Kelm geleitet. Thematisiert wurden auch Defekte am Akku. Wie HP Velotechnik feststellt, »steckt der Teufel im Detail und der Versender schneller in einer Haftungsverantwortung, als ihm lieb ist: Einzeln transportiert sind die Lithium-Ionen-Speicher Gefahrgut der Klasse 9. Als Teil am Rad hingegen nicht.«
Das »E«-Thema zog sich durch alle Schulungsinhalte, auch bei den ureigensten Liegeradthemen. Die Nabenmotoren der Fahrradtochter des Reha-Spezialisten Alber hat der Spezialradhersteller zur Saison 2020 eingeführt und so stießen Vortrag und Werkstattkursus von Neodrives-Außendienstler Malte Martins und Produktmanager Yves Wellner auf das größte Interesse der Händler und lösten viele Fragen aus. »Martins erläuterte zahlreiche technische Details und weckte Vorfreude auf den fürs Frühjahr angekündigten ‚schnellen‘ Motor für das Scorpion FS 26 S-Pedelec. Der wird, anders als man es von den meisten 45 km/h-Antrieben kennt, bis zur maximal zulässigen Geschwindigkeit die volle Unterstützung liefern«, heißt es von den Kriftelern. Besonders beeindruckt hätten sich die Spezialradhändler vom Serviceangebot gezeigt, bei dem Neodrives auch auf Ressourcen von Alber zugreift. Die besonders kurzen Servicezeiten beruhen auf sehr wartungsfreundlichen Teilen in Verbindung mit der fast komplett in Deutschland angesiedelten Produktion. Den Grund dafür nennt Malte Martin: »Wenn ein Reha-Kunde einen Defekt am Rollstuhl hat, braucht er im Prinzip sofort Ersatz.«
Die von HP-Velotechnik-Mitarbeitern durchgeführten Werkstattkurse drehten sich meist um das übergreifende Thema Jahresinspektion. Auch bei den klassischen Inhalten wie der Wartung von Faltgelenk, Bremse und Schaltung spielte das Thema Elektro auch hier große Rolle. Als zusätzliche Serviceangeboten könnten Händler hier zum Beispiel einen Komponentencheck oder Software-Updates fürs Gesamtsystem anbieten.
Foto: HP Velotechnik