Nach der Gewinnwarnung der Prout AG vor wenigen Wochen (der RadMarkt berichtete) hat jetzt der Elektroradanbieter Hudson, eine 100-prozentige Tochter von Prout, Insolvenz anmelden müssen.
Die vorangegangene Insolvenz des Hudson-Importeurs Brittjin ist für die Misere bei Hudson mit ausschlaggebend, musste man doch die bestehenden Verbindlichkeiten von 300.000 Euro und auch den Beteiligungssatz von 200.000 Euro abschreiben. »Trotz erheblicher Bemühungen ist es der Geschäftsführung nicht gelungen, nach dem Ausfall des Geschäftspartners Brittijn Import B.V. die entstandenen Verluste aufzufangen und die Fortführung des Geschäftsbetriebs zu sichern«, gibt das Unternehmen bekannt.
Aber nicht nur die Brittjin-Pleite hat den Boden für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens bereitet. Auch die erzielten Erlöse der Hudson Bike GmbH waren nicht zum Jubeln. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz nach vorläufigen Ermittlungen 1,905 Millionen Euro bei einem Ergebnis in Höhe von minus 1,355 Millionen Euro. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten beim Bezug von Komponenten aus Asien und der damit einhergehenden hohen Kapitalbindung sei es nicht gelungen, die geplanten Umsatzziele für das abgelaufene Geschäftsjahr zu erreichen, so die Begründung. Der Verlust resultiere darüber hinaus aus Entwicklungsaufwendungen für Fahrräder sowie Marketing- und Vertriebsaufwendungen für die Ingangsetzung des Geschäftsbetriebs. Dabei seien bei den Zahlen mögliche Verluste aus der Insolvenz der Brittijn Import B.V. noch nicht berücksichtigt.
Die Prout AG prüfe nunmehr die Durchführbarkeit weiterer Kapitalmaßnahmen zur Sicherung des Fortbestandes der Gesellschaft. »Es bestehen Aussichten einer Fortführung des Unternehmens«, so der Tenor.