Auf der Eurobike präsentierte sich am gut besuchten Stand von Karlheinz Nicolai ein weiterer Autoproduzent in Friedrichshafen. Es war aber nicht das ausgestellte Kia Electric Bike, das Fahrradproduzenten in seinen Bann zog. Es war die hinter diesem Bike stehende Rahmenproduktion der Kia-Mutter Hyundai Motor Company…
Nicolai ist von der vorgestellten vollautomatisierten Stahlrahmenproduktion im Stanzteileverfahren derart beeindruckt, dass er sich mit seinem Unternehmen Universal Transmissions – das bisher die G-Boxx und den Gates-Riemen in Europa betreut – den Vertrieb und die Betreuung dieser Produktionstechnologie für OEMs in Europa gesichert hat.
„Als mir Hyundai diese revolutionäre Technologie erstmals vorstellte, hat mich das regelrecht umgehauen. Es ist ein vollautomatisiertes Verfahren aus der Automobilindustrie, das auf das Fahrrad übertragen wurde. Der größte Vorteil dieser patentierten Technologie ist die Formensprache. Da bietet sich ein enormes Potential, wie wir es bisher nur im Bereich Karbon kennen. Außerdem können diese Stahlrahmen gewichtsmäßig locker mit Alurahmen konkurrieren. Der komplette Produktionsprozess der Monocoquerahmen besteht zum einen aus einem fortschrittlichen Metallstanzverfahren und zum anderen aus einem voll automatisierten Roboter-Schweißverfahren. So lassen sich auch größte Stückzahlen innerhalb kürzester Zeit meistern“, erklärte Nicolai dem RadMarkt. Und fügte hinzu: „Das sind wahrscheinlich die ersten Rahmen im Karbon-Look, die ohne eine einzige Karbonfaser auskommen. Dieses Stanzverfahren wird sowohl Rahmendesign als auch -Performance auf ein höheres Level heben.“
Hyundai Motor Groups Senior Research Engineer Sundae Lim fügt dem noch Kostenvorteile hinzu: „Mit unserer patentierten Produktionstechnologie haben wir vor allem Produzenten mit großem Produktionsvolumen im Auge.“ Alle mit dieser Technologie produzierten Rahmen seien made in South Korea – und würden auch dort assembliert.
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Text/Foto: Jo Beckendorff