Diese fand sowohl auf dem Messegelände München in sieben Hallen als Fach- auch in der Stadt unter dem Kürzel »Open Space« als Konsumentenmesse bei besten Wetterbedingungen statt, die sicherlich auch ihren Teil zu dem Besucherstrom beigetragen haben. Alleine am letzten Samstag (9. September) besuchten über 100.000 Menschen den Open Space. Dort – in der Hofgartenstraße am Hofgarten – waren auch die meisten Fahrradhersteller mit ihren (Test- und Info-)Ständen vor Ort. Laut Veranstalter wurden die bereitstehenden Fahrräder und E-Bikes für rund 4.000 Testfahrten im Englischen Garten genutzt. Somit können die erstmals dort angelegten Teststrecken als voller Erfolg gewertet werden.
Dass es bei dieser Messe aber immer noch hauptsächlich ums Auto geht, belegen die dortigen Pkw-Testfahrten. Die kamen mit über 8.500 auf einen Wert, der mehr als doppelt so hoch liegt wie die bei den Fahrrädern. Außerdem sind es 1.000 Pkw-Testfahrten mehr als auf der vorherigen IAA Mobility 2021. Was die Aussteller-Zahl der diesjährigen Messe betrifft, waren es laut Veranstalter knapp 750 Aussteller aus 38 Ländern.
Das sagen die Veranstalter
»Die diesjährige IAA MOBILITY 2023 war ein großer Erfolg und wegweisend für die Mobilität der Zukunft. Die deutsche Automobil-Industrie ist selbstbewusst und zeigt sich entschlossen – wir sind bereit für die Herausforderungen der Zukunft. Wir sind zuversichtlich, mit unseren Innovationen im weltweiten Wettbewerb die Standards zu setzen. Die IAA Mobility ist ein Aufbruchssignal, die Automobil-Industrie zeigt die Willensstärke und die Innovationsfähigkeit, die es braucht, um die Transformation zu einer gemeinsamen Erfolgsgeschichte zu machen. Das ist der Spirit, der von München in die Welt geht«, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller, »die begeisterten und faszinierten Besucherinnen und Besucher demonstrieren eindrucksvoll das große Interesse der Menschen an der Mobilität der Zukunft – und spiegeln die Überzeugung wider, dass das nachhaltige und digitale Auto dabei eine zentrale Rolle einnimmt. Der intensive Dialog und die konstruktiven Debatten mit den verschiedenen Stakeholdern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf dem Open Space und dem IAA Summit sind entscheidende Elemente, um die klimaneutrale Mobilität erfolgreich zu realisieren. Die Bilder, die in den letzten Tagen aus München in die Welt gesendet wurden, zeigen, dass wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken können und dass die deutsche Automobilindustrie ihre Mission – mit Innovationen und Leidenschaft die Menschen für ihre Konzepte und Lösungsansätze zu begeistern – mit voller Kraft angeht. Sie dokumentieren zugleich, dass wir entschlossen sind, dass Deutschland auch in Zukunft Autoland bleibt. Autoland im Sinne des Klimas, der Menschen und des Wohlstands.«
»Eine Woche IAA Mobility, das war eine Woche, in der München auf dem Messegelände und in der Innenstadt auf Hochtouren lief«, ergänzt das Messe München GmbH-CEO-Duo Stefan Rummel und Reinhard Pfeiffer, »wir freuen uns, dass die zweite IAA Mobility 2023 in München so gut und sicher verlaufen ist, und sich das veränderte Konzept in München weiter etabliert hat. Sowohl der IAA Summit für die Fachbesucherinnen und Fachbesucher als auch der Open Space in der Innenstadt haben viel Anklang gefunden und begeistert. Das war eine großartige Teamleistung! Die Messe München, die bayerische Landeshauptstadt und der Freistaat Bayern als Gastgeber haben einmal mehr gezeigt, wie internationale Großereignisse erfolgreich umgesetzt und damit einzigartige Erlebnisse geschaffen werden können.«
Proteste halten an
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Auch wenn der offene Dialog und konstruktive Austausch mit der Öffentlichkeit ein Messe-Fokus sein sollte, gab es wieder zahlreiche Protestbewegungen gegen die IAA Mobility. Dabei spielten nicht alleine die mehr als einwöchigen Münchener Klebeaktionen der Klima-Aktivisten von Next Generation eine Rolle, sondern auch eine größere Ansammlung verschiedenster Gruppierungen und Aktionsbündnisse (Attac, Bund Naturschutz, Deutsche Umwelthilfe, Fridays For Future, Greenpeace, Sand im Getriebe, No Future for IAA, Smash IAA, etc.), die in der sich von einer reinen Auto- zur Mobilitäts-Show IAA gewandelten Großveranstaltung mit dem Zusatz »Mobility« nichts als ein reines »Greenwashing« sehen. Am gestrigen Abschlusstag der IAA Mobility gab es daher auch noch einmal weitere (Groß-)Demonstrationen und Aktionen (u.a. auch eine Fahrrad-Demo). Überhaupt war in den ganzen letzten Tagen vor allem im Open Space ein sehr großes und konsequent durchgreifendes Polizeiaufgebot vor Ort, dass nicht ganz ins Bild einer friedlich sommerlich-schönen IAA Mobility mit Festival-Charakter passte.
Text: Jo Beckendorff