Laut den Organisatoren Messe München und dem Verband der Automobilindustrie (VDA) war die gestern (12. September) ihre Tore schließende allererste IAA Mobility in der Bayernmetropole ein voller Erfolg. Mit Blick auf die Aussteller- und Besucherzahlen sowie dem Schachzug, Teile der Messe in die Stadt zu verlegen und einer breiten Öffentlichkeit (sprich Endverbrauchern) zugänglich zu machen, mag das stimmen. Das Schutz- und Hygienekonzept dieser ersten internationalen Großveranstaltung in Corona-Zeiten scheint ebenfalls funktioniert zu haben: Aussteller und Besucher haben sich an die Regeln gehalten. Allerdings war nicht nur aus Fahrradbranchen-Sicht alles ganz so prima.
Das belegen auch die Aktionen zahlreicher IAA-Gegner, die gleich am ersten Messetag (7. September) Autobahnen lahmlegten. Somit sorgten die dahinter stehenden Umwelt-, Klima- und Verkehrsverbände mit ihren Blockaden nicht nur für einen kollektiven ein- bis zweistündigen Stillstand auf den Autobahnen, sondern auch für einige beinhart geführte Kontroversen. Nicht alle Autofahrer fanden diese Aktion gut.
Danach wurde den Protestlern wenigstens ein Camp auf der Theresienwiese gewährt. Am vierten Messetag (10. September) kam es dann bei diversen Stör- und Blockade-Aktionen der IAA-Gegner zu Auseinandersetzungen mit der unter anderem auf Pfefferspray setzenden Polizei.
Was die Münchener Premiere der IAA-Mobility betrifft, hat VDA-Präsidentin Hildegard Müller folgendes Fazit parat: »Wir haben einen mutigen Schritt gemacht und wurden von den Besucherinnen und Besuchern belohnt. 400.000 Teilnehmer in nur sechs Tagen sind eine deutliche Abstimmung mit den Füßen. Die Besucher zeigten sich überaus interessiert und begeistert von den Angeboten der IAA Mobility. Die IAA Mobility ist nun die größte Mobilitätsveranstaltung der Welt. Neue Elektro-Autos, Fahrräder, E-Scooter, Energiepolitik und Stadtplanung, Digitalisierung und mehr – hier in München haben wir zusammen präsentiert und diskutiert, was in Zukunft zusammen gedacht werden muss. Auf der IAA Mobility Conference haben wir zudem lebhafte Diskussionen auf dem Weg zur neuen Mobilität erlebt. Die Aussteller haben in mehr als 100 Premieren ihre neuesten Modelle und Konzepte präsentiert und unterstrichen, dass die Transformation der Mobilität in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung engagiert voran geht.«
Hier ein paar weitere Messe-Zahlen: insgesamt präsentierten sich 744 Aussteller – darunter »Autohersteller mit insgesamt 98 Ausstellungsflächen, 75 Fahrradmarken, 152 Zuliefer-und Tech- Unternehmen sowie 78 Startups«. Insgesamt belegte diese internationale Messepremiere 260.000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche (195.000 Quadratmeter auf dem Messegelände und 65.000 Quadratmeter in der Münchener Innenstadt). Zu den 400.000 Messe-Teilnehmern gesellten sich laut Messe München auch noch 3.500 Journalisten aus 95 Ländern (mit Blick auf Corona ein überraschender Wert).
Mehr zur IAA Mobility inklusive einem detaillerten Blick aus Fahrrad-Sicht in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 10/2021.
Text/Fotos: Jo Beckendorff