Auf dem Eurobike Travel Talk stellte Aviva Angel Schreiber ihre Vision eines Bike-Parks in der Wüste Negev vor. Zurzeit herrscht in Israel ein günstiges Klima für solche Projekte, beschloss doch die israelische Regierung erst 2009, das Fahrrad in den Bereichen Tourismus, Freizeit und Transport bis 2013 mit 25 Millionen Dollar aus dem Staatsbudget zu fördern.
In den letzten Jahren ging in Israel der Trend zum Rad stetig nach oben: der Wert der importierten Räder hat sich von 2001 bis 2008 auf 26 Millionen Dollar mehr als verdoppelt, genauso wie die Zahl der Radrennen von 33 auf 75 anwuchs. Mittlerweile gibt es in Israel 500.000 aktive Radfahrer.
Die Wüste Negev steht im Zentrum der zukünftigen Entwicklung, sie wurde zum Bike-Park Israels erklärt. Die steinige Wüste mit abwechslungsreicher Landschaft habe durchaus die Chance, das Moab (Utah/USA) Israels zu werden, sagt Schreiber. Das trockene und stabile Klima lieferte die Vorraussetzung für einen ganzjährigen Betrieb. Bisher fehle in der sehr entlegenen Region jedoch eine ausreichende Infrastruktur: vor allem in Trails, Werkstätten und Restaurants müsse investiert werden, fordert sie.
Schreibers Ziel ist es, die Wüste Negev zu einer Marke zu machen. Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, fanden zwei Presse-Touren mit Journalisten aus Deutschland und Frankreich statt, und es werden Mountainbike-Workshops veranstaltet. Zudem engagiert sich Schreiber beim Aufbau von Trails gemeinsam mit dem Jewish National Fund und der Israel Nature and Parks Authority.
Bisher ist Schreibers Fahrrad-Hotel Ibike, am Krater Mizpe Ramon, eines der wenigen Angebote in der Wüste Negev. 2007 bauten Aviva und ihr Ehemann Menachem einen alten Flugzeughangar als Hotel aus. Ihren Gästen bieten sie, neben der Unterbringung in klimatisierten Zimmern, Informationen zu Trails, ein Leihangebot von Rädern, eine eigene Werkstatt, Leihwagen, sowie eine reichhaltige vegetarische Speisekarte, Sauna und Whirlpool.
www.jnf.org
www.ibike.co.il
www.parks.org.il
Text/Foto: Astrid Johann