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Ideal Bike: mit weiterem Verlustabbau auf dem langen Weg wieder nach oben
Taiwans drittgrößter Fahrradproduzent Ideal Bike Corporation arbeitet weiter daran, die in der Vergangenheit eingefahrenen Verluste trotz weiter zweistelligem Umsatzrückgang in den Griff zu bekommen. Mit Erfolg, wie ein Blick auf die gerade vorgelegten zweiten Quartals- und ersten Halbjahres-Zahlen 2024 belegen.
Auf dem Weg raus aus den roten Zahlen: Ideal Bike Corporation mit Sitz in Wu Chi Town in Taiwans »Fahrrad-Provinz« Taichung.Foto: Jo Beckendorff

Anders als die beiden Taiwan-Größen Giant Manufacturing Company Ltd.  und Merida Industry Co. Ltd. wurde Ideal Bike nicht nur von hohen Lagerbeständen und flauer Konsumenten-Nachfrage ausgebremst, sondern auch durch Insolvenzen zweier Großkunden, die selber wieder in der Spur sind, aber bei Ideal Bike einen damals vom Unternehmen selbst kommunizierten möglichen Verlust in Höhe von rund 7 Millionen USD (damals 6,48 Millionen Euro) hinterließen.
Ein kurzer Blick zurück: im April 2023 musste Ideals deutscher Großkunde Advanced Sports GmbH (Marken Breezer, Fuji, SE Bikes) eine Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Dem Insolvenzplan wurde Ende 2023 – nach Zustimmung der Unternehmens-Gläubiger Advanced Sports-Gläubiger – einstimmig zugestimmt.
Im Juli 2023 kurbelte dann der niederländische Direktanbieter VanMoof in die Insolvenz. Die Liquidation der Hongkong-Tochter VanMoof Asia Ltd. traf nicht nur, aber eben auch Ideal Bike. Während VanMoof im September letzten Jahres von der McLaren Applied E-Tretroller Tochter Lavoie übernommen wurde, blieb Ideal Bike auf den Schulden sitzen.
Zweiter Quartals-Umsatzrückgang geringer, Verlust mehr als halbiert
Somit haben die Taiwaner ihren zweiten Quartalsumsatz in Höhe von 719,52 Millionen TWD (20,29 Millionen Euro, minus 16,2 Prozent) im Vergleich zu 04-06/2023 (minus 39,9 Prozent im Vergleich zu 04-06/2022!) noch halbwegs im Zaum gehalten, konnten aber ihr negatives Betriebsergebnis von 103,41 Millionen TWD (2,92 Millionen Euro) im vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf ein negatives Betriebsergebnis von 37,29 Millionen TWD (1,05 Millionen Euro) herunterfahren. Der letztendliche Nettoverlust von 51,18 Millionen TWD (1,44 Millionen Euro) in 04-06/2023 konnte sogar auf einen Nettoverlust in Höhe von 25,23 Millionen TWD (0,71 Millionen Euro) mehr als halbiert werden.
Wie Ideal das genau schafft geschafft hat, wird von dem leider eher zugeknöpften börsennotierten Unternehmen nicht kommuniziert. Hier können nur drastische Kosteneinsparungen vermutet werden.
Weiterer imposanter Verlustabbau im ersten Halbjahr
Wie auch immer: das zweite Quartalsergebnis führte zu einem Halbjahres-Gesamtumsatz in Höhe von 1,35 Milliarden TWD (38,07 Millionen Euro, minus 29,2 Prozent), einem mehr als halbiertem Betriebsergebnis von Minus 82,09 Millionen TWD (2,31 Millionen Euro – 01-06/2023: Minus 165,42 Millionen TWD = 4,66 Millionen Euro) sowie einem letztendlichen Nettoverlust von 46,58 Millionen TWD (1,31 Millionen Euro). Zum Vergleich: im ersten Halbjahr 2023 lag der Nettoverlust noch bei 102,94 Millionen TWD (2,90 Millionen Euro). Somit konnte auch der weitaus mehr als halbiert werden.
Anders ausgedrückt: Ideal Bike baut bestehende Verluste weiter kräftig ab. Damit radelt der Fahrradproduzent eindeutig auf dem Weg der Besserung.

Text: Jo Beckendorff

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