Während der Anbieter zumindest im ersten Quartal 2023 noch seinen Umsatz mit einem leichten Minus von 1,8 Prozent auf gutem Niveau halten konnte, schaltete der im zweiten Quartal 2023 gleich zweistellig herunter.
Das operative Betriebsergebnis des zweiten Verkaufsquartals lag mit 103,41 Millionen TWD (2,97 Millionen Euro) im Minus. Zum Vergleich: im zweiten Quartal des Vorjahres war es noch ein Plus von 110,79 Millionen TWD (3,18 Millionen Euro). Der letztendliche (Netto-)Verlust lag bei 51,18 Millionen TWD (1,47 Millionen Euro – 04-06/2022: 124,46 Millionen TWD = 3,58 Millionen Euro Gewinn).
Mit diesem Quartalsergebnis im Rücken erzielte der Produzent einen Halbjahres-Umsatz von 2,12 Milliarden TWD (60,01 Millionen Euro, minus 12,3 Prozent). Dem operativen Betriebsgewinn im vorherigen Halbjahr in Höhe von 139,23 Millionen TWD (4,00 Millionen Euro) folgte nun ein operativer Betriebsverlust in Höhe von 165,42 Millionen TWD (4,75 Millionen Euro). Das alles führte zu einem Halbjahres-Nettoverlust von 102,94 Millionen TWD (2,96 Millionen Euro – 01-06/2022: 167,24 Millionen TWD = 4,81 Millionen Euro Gewinn). Für die Aktionäre ergibt sich daraus ein Verlust pro Aktie von 0,34 TWD (0,01 Euro).
Eine eigene Erklärung für den Rutsch in die Verlustzone gibt Ideal Bike leider nicht bekannt. Der Anbieter veröffentlicht nur jene Zahlen, die er als an der Taiwan-Börse notiertes Unternehmen unbedingt angeben muss.
Allerdings hatte die europäische Tochter Ideal Europe Sp.zo.o. im polnischen Kutno wie berichtet bereits am 14. April bekanntgegeben, vom zuständigen Insolvenzverwalter über die Insolvenz in Eigenverwaltung ihres deutschen Großkunden Advanced Sports GmbH (Marken Breezer, Fuji, SE Bikes), deren Umstrukturierung nach wie vor läuft, informiert worden zu sein. Die Insolvenz in Eigenverwaltung von Advanced Sports ist sicherlich auch ein Grund für den Verlust des Produzenten Ideal Bike.
Um diesen Verlust wird es unter anderen auch in den Verhandlungen über den derzeit vollumfänglich weiterlaufenden Geschäftsbetrieb der Mutlanger, die auch weiter Aufträge annehmen, gehen.
Für die nach wie vor laufende Sanierung in Eigenverwaltung haben sich die Advanced Sports-Geschäftsführer Frank Binder und Fredericus »Etienne« Reinders den Sanierungsexperten und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Robin Hezel von der Kanzlei Hezle Hancke Partner Rechtsanwälte anvertraut. Er unterstützt den eingeschlagenen Sanierungskurs des Geschäftsführer-Duos.
Text: Jo Beckendorff