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Indonesien: Heimische Nachfrage wächst, verstärkte Exporte in die EU im Visier

Um sowohl der wachsenden heimischen Nachfrage nachzukommen sowie das Exportgeschäft nach Europa anzukurbeln, hat der indonesische Fahrradproduzent PT Terang Dunia Internusa jetzt eine weitere 40.000 Quadratmeter große Produktionsstätte in Sentul südlich von Jakarta eröffnet.

Neben seinem OEM-Geschäft ist PT Terang Dunia Internusa mit der Eigenmarke United Bike gut im Markt vertreten. Laut Sales- und Marketing-Manager Janto Hasan will das Unternehmen mit der Expansion den Marktanteil im heimischen Markt auf 40 Prozent steigern; das halbe Produktionsvolumen soll in den Export gehen.

Daneben gibt es eigentlich nur noch zwei weitere große Fahrradproduzenten in dem Inselstaat – nämlich das malayisch-indonesische Unternehmen Polygon sowie die indonesische Firma Wim Cycle. Laut Meldungen aus Indonesien bringt es Polygon derzeit auf eine Jahresproduktion von 550.000, Wim Cycle auf zirka 100.000 Einheiten. Mit der neuen Produktionsstätte will PT Terang Dunia Internusa seine Jahresproduktion langfristig von aktuell 300.000 auf 1,3 Millionen Einheiten hochfahren.

Die Inlandsnachfrage liegt laut Meldung des indonesischen Fahrrad-Industrieverbandes AIPI bei gut 6 Millionen Fahrrädern pro Jahr. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne die heimische Fahrradindustrie die starke nationale Nachfrage nicht alleine befriedigen. Diese sei in den letzten drei Jahren jeweils um 20 Prozent gestiegen.

Nun ist die indonesische Regierung laut AIPI-Vorstand Prihadi damit beschäftigt, einen nationalen Standard SNI zu etablieren. So solle der heimische Fahrradmarkt vor einer weiteren Fahrradimport-Invasion vor allem aus China geschützt werden.

Das größte Problem der indonesischen Fahrradproduktion liegt allerdings in dem Mangel einer eigenen Teileproduktion. Daher ist es nicht einfach, gegenüber »made in China« wettbewerbsfähige Produkte auf dem heimischen Markt zu verkaufen.

Bei den Exporten nach Europa scheint Indonesien auf die Weiterführung des hohen EU-Strafzolls auf Fahrräder made in China zu spekulieren. Der liegt bei stolzen 48,5 Prozent. Seit einer offiziellen Bekanntmachung am 13. Juli 2010 unterliegt er einer eingehenden (EU-)Überprüfung auf nochmalige Laufzeitverlängerung um fünf Jahre. Laut EU ist diese Untersuchung »innerhalb von 15 Monaten nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung im Amtsblatt der EU abzuschließen«. Brancheninsider gehen derzeit von einer Verlängerung des Strafzolls gegen China aus.

Das ausnutzen zu können, hoffen aber auch andere: Vietnam wurde gerade vom EU-Strafzoll auf Fahrräder made in Vietnam befreit.

– Jo Beckendorff –

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