Insolvent: Kompressionsbekleidungs-Pionier Skins
Jamie Fuller.

Wie Firmengründer und Chef Jamie Fuller auf der Webseite seines Unternehmens Skins International Trading AG bekannt gibt, hat der Kompressionsbekleidungs-Pionier letzte Woche Donnerstag (17. Januar) einen Insolvenzantrag gestellt.

»Skins hat Insolvenz angemeldet und ein Insolvenzverwalter wird für die weiteren Schritte und Zukunft der Firma zuständig sein. Bitte senden Sie Ihre Anfrage an trustee@skins.net«, heißt es derzeit gleich auf der Skins-Startseite https://www.skins.net/ch_de/.
Der in Australien gegründete und seit einigen Jahren mit seinem Hauptsitz im schweizerischen Steinhausen im Kanton Zug ansässige Anbieter war 2009 auch mit Bikewear durchgestartet.
Im oben genannten sehr persönlichen Schreiben erklärt Fuller: »Ich bin am Boden zerstört bekannt geben zu müssen, dass Skins heute beim Schweizer Gericht Konkurs angemeldet hat. Ein Treuhänder wird ernannt, der mit nahezu sofortiger Wirkung die Verantwortung für das Unternehmen übernimmt. Mein Management-Team und ich haben nichts unversucht gelassen, um dies zu vermeiden. Ich entschuldige mich vorbehaltlos bei allen Betroffenen. Ich bedaure zutiefst, dass es so weit gekommen ist. Noch gestern sah es so aus, als gäbe es eine Möglichkeit, die Insolvenz zu vermeiden. Die Ereignisse haben sich aber gegen uns verschworen. Uns blieb keine andere Wahl.«
Wichtig: Skins als Marke würde nicht verschwinden. Sie würde lediglich die Besitzverhältnisse wechseln.
Warum es überhaupt zur Insolvenz gekommen ist, erklärt Fuller wie folgt: »Ich kann nicht auf eine Sache allein verweisen. Es gab viele Faktoren, die dazu beigetragen haben sowie Fehler, die ich auf diesem Weg gemacht habe. Ich war offen für einige dieser Fehler und ich werde nicht alle davon aufzählen, aber sie haben sich dennoch gegenseitig verschlimmert, um zu diesem Punkt zu gelangen. Was uns dorthin gebracht hat, hatte bereits vor elf 11 Jahren begonnen. Als die globale Finanzkrise 2008 zuschlug, verkaufte ich einen Teil von Skins an ein Private Equity-Unternehmen. Ich habe da einen lausigen Deal gemacht. Als die globale Finanzkrise überwunden war, musste ich mich aus der Private Equity-Vereinbarung zurückziehen. Dazu haben wir uns viel Geld geliehen. Mit Hilfe eines japanischen Partners ist es uns gelungen, die Private Equity-Gesellschafter zu übernehmen. Zu meinem großen Bedauern sind diese Kredite unhaltbar geworden. Während wir seit einiger Zeit daran arbeiten das zu vermeiden, was heute geschieht, gab es am Ende keine Wahl.«
Nun hat der nicht näher genannte (aber unten oben genannter e-mail-Adresse zu erreichende) Insolvenzverwalter in der Schweiz das Sagen.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 1x Skins, 1x Jo Beckendorff

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