Laut Interbike-Chef Lance Camisasca wurde die 26. Interbike von 22.515 Fachbesuchern besucht. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4 Prozent. Diese Zahl kann in 11.054 Einkäufer (plus 6,5 Prozent) und 7.384 Fachhändler, die fast 3.800 Fachgeschäfte (plus 11 Prozent) repräsentieren, aufgeteilt werden. Der Rest betrifft weitere Besucher wie Medienvertreter etc.
Vor allem die Zahl der angereisten Fachhändler überrascht. Sie kann nur zu dem Schluß führen: Die nationale Messe wird von einer sinkenden Zahl Fahrrad-Fachgeschäften verstärkt wahrgenommen und besucht. Oder ist es ein Zusammenrücken und Bekenntnis zur einzigen nationalen Fahrradmesse, nachdem die Eurobike mit ihrem US-Messeplan in Portland nicht weitergekommen ist?
Fest steht: Die aufkeimende Konkurrenz hat Interbike-Macher Nielsen Media verschreckt. Und die US-Fahrradindustrie bzw. Bikes Belong bei Gesprächen mit Nielsen in eine allerbeste Position gerückt. Somit konnte die Fahrrad-Lobbygruppe dem Messemacher einen langfristigen Zehn-Jahresvertrag abtrotzen, der ihr insgesamt mehr Mitspracherecht sowie ein „Multi-Millionen-Dollar“-Bündnis einbringt. Die an Bikes Belong ausgezahlten Interbike-Einnahmen werden in die Förderung des heimischen Fahrradverkehrs und –gebrauchs gesteckt.
Mit Bikes Belong im Rücken ist Interbike auch in Sachen Messestandort vorsichtig geworden. Laut Camisasca wurde soeben nur noch für ein anstelle wie sonst für drei Jahre in Las Vegas unterschrieben: „Wir werden gleich nach dieser 26. Interbike mit einer Branchenumfrage starten und hoffen, bis zur Bicycle Leadership Conference im Januar ein Ergebnis vorlegen zu können, um dann hoffentlich im Frühjahr 2008 eine finale Entscheidung für oder gegen Las Vegas treffen zu können – und dann wieder für drei Jahre.“
Wie der RadMarkt aber auf der diesjährigen Interbike zumindest von Händlerseite erfuhr, spricht für eine Mehrheit von ihnen nichts wirklich gegen Las Vegas. Nach wie vor ist „das größte Spielcasino der Welt“ von jedem Ort der USA preisgünstig per Flieger zu erreichen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Hülle und Fülle – und zu allen Preislagen. Des Weiteren müßte nicht nur ein guter Messe-Standort-, sondern auch eine gute Oitdoor-Demo-Days-Standalternative gefunden werden. Und das wird nach dem diesjährigen Ausbau und Erfolg der ODD nicht einfach sein.
Aber es geht nicht nur um den Messe- und ODD-Standort, sondern auch um den Zeitpunkt dieser nationalen Messe. Hier geht es vor allem darum, ob Interbike in der letzten September- oder der ersten Oktoberwoche stattfinden soll. Auch das soll mittels Umfrage geklärt werden.
Mehr über Outdoor Demo Days und Interbike 2007 selbst in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.
– Jo Beckendorff –