Beim Blick auf den diesjährigen Cycle Force Group Stand kamen speziell deutschen Interbike-Besuchern regelrecht die Tränen. Das 1998 von Nyle Nims (ehemaliger Ross Bicycles Präsident) gegründete Unternehmen hat sich unter anderem im Fahrradbereich auf das Lizenzgeschäft bekannter Markennamen (Head, Hollandia, Kawasaki, Mantis etc.) spezialisiert. In diesem Jahr wurden an seinem Stand jetzt auch die nun zur Mifa gehörenden deutschen Premiummarken Grace und Steppenwolf wie auf einem Supermarkt-Wühltisch präsentiert…
Warum die Tränen? Noch im letzten Jahr feierte Grace unter Federführung des einstigen Grace-Mitbegründers Christoph Schmid ihre Interbike-Premiere. Zusammen mit dem in Kalifornien lebenden Deutschen Christian von Bogdandy hatte er das Unternehmen Wheels and Volts LLC mit Sitz im kalifornischen San Mateo gegründet. Sie sollte sich um den Vertrieb von Grace kümmern sollte.
Damals hatte Wheels and Volts LLC zwar einen kleinen Stand. An dem wurde aber wenigstens die High-end Marke Grace gebührend ins Rampenlicht gestellt.
Alles Vergangenheit. Während sowohl Grace als auch Steppenwolf wenigstens auf der Eurobike weiterliefen wie bisher (und gebührend ins Rampenlicht geschoben wurden), sah es auf der Interbike ganz anders aus. Beide Mifa-Premiummarken wurden in Las Vegas neben dem preisagressiven Head Bikes & Co.-Lizenzmarkengeschäft aneinandergereiht und -gekettet wie im Supermarkt präsentiert.
Ein in diesem Zusammenhang nicht genannt werden wollender deutscher Fachbesucher meinte beim Passieren des Cycle Force Stands und mit Blick auf die dortige Steppenwolf- und Grace-Präsentation schlicht und ergreifend: „Ein Jammer. Dafür gibt es glatt die ‚Anti-Auszeichnung’ golden Zitrone“.
Text/Fotos: Jo Beckendorff