Schon im Vorfeld hatten die beiden eingesetzten Insolvenzverwalter Dr. Christian Gerloff von der Münchener Kanzlei Gerloff-Liebler Rechtsanwälte und Stefan Meyer von der Ulmer Pluta Rechtsanwalts GmbH erklärt, »angesichts der bestehenden Verflechtung der Gesellschaften« bei den einzelnen Verfahren eng zusammenzuarbeiten.
Nun wurde dem Gläubigerausschuss mitgeteilt, dass es eine ganze Reihe von Interessenten – »teilweise auf Basis verbindlicher Angebote, fortgeschrittene Verhandlungen über einzelne Vermögenswerte des Onlinehändlers für Bike- und Outdoor-Produkte« – für die einstige Signa Sports United (SSU)-Tochter Internetstores geben würde.
Zu diesen Assets zählen unter anderem Domains, Trademarks, Markenrechte und Lagerbestände der Marken Fahrrad.de, Bikester, Brügelmann, Addnature und Campz. Einzelne Bieter haben sogar auch Interesse an den sechs stationären Fahrrad.de-Fahrradgeschäften in Deutschland. Zudem liegt ein Angebot für den Erwerb der Anteile an der schwedischen Outdoor-Tochter Addnature AB vor.
Anders ausgedrückt: zwar liegen Angebote vor – allerdings weniger für das Interneststores-Gesamtpaket, sondern eher für einzelne Filetstücke. Dr. Christian Gerloff bestätigt, dass bisher kein tragfähiges Angebot für die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Internetstores GmbH als Ganzes vorliegen würde.
Vor diesem Hintergrund hat der Gläubigerausschuss letzte Woche zugestimmt, parallel zu den weiterlaufenden Verhandlungen Maßnahmen zur Liquidation des Geschäftsbetriebs einzuleiten. Nach aktuellem Stand wären davon rund 450 Beschäftigte des derzeit weiterlaufenden Geschäftsbetriebs betroffen.
Letzte Woche ging Gerloff davon aus, dass die Verhandlungen über die verschiedenen (von Art und Umfang sehr unterschiedlichen) Angebote in den kommenden vier Wochen abgeschlossen werden können.
Text: Jo Beckendorff