Nach wie vor ist die große Frage, ob der Insolvenzverwalter noch einen Interessenten für das Gesamtpaket Internetstores begeistern kann – oder ob die Gruppe tatsächlich filetiert werden muss. Bisher soll noch kein tragfähiges Angebot für die Fortführung des Geschäftsbetriebs der Internetstores GmbH als Ganzes vorliegen (dafür aber Interessenten für einzelne Vermögenswerte, zu denen neben den oben genannten Online-Stores und deren Lagerbestände etc. auch die sechs stationären Fahrrad-Fachgeschäfte von Fahrrad.de gehören).
Jetzt lädt der Insolvenzverwalter am 18. März zu einem Berichts- und Prüfungstermin. Ein Berichtstermin sollte frühestens sechs Wochen und eigentlich nicht später als drei Monate nach dem Eröffnungsbeschluss stattfinden (RadMarkt-Anmerkung: Internetstores hatte seine Insolvenz schon am 23. Oktober 2023 beim Amtsgericht Stuttgart eingereicht). Dieser Termin ist zugleich eine Gläubigerversammlung, auf der der Insolvenzverwalter über den Verfahrensverlauf berichtet. Hier wird über den Fortgang des Verfahrens entschieden.
Etwa zwei Wochen bis drei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens findet dann normalerweise auch ein Prüfungstermin statt. Zu diesem Termin werden alle Forderungen, die innerhalb der Anmeldefrist zur Insolvenztabelle angemeldet wurden, auf den Tisch gelegt und geprüft.
Im Fall der Internetstores-Insolvenz finden sowohl Berichts- als auch Prüfungstermin an ein und demselben Zeitpunkt statt. Erst danach können laut Insolvenzverwalter »neue Sachstands-Informationen zur Verfügung gestellt werden«.
Heißt auch: erst dann wird man erfahren, ob sich noch ein Interessent findet, der die einst zur börsennotierten Signa Sports United (SSU) gehörende Internetstores-Gruppe komplett weiterführen wird – oder ob sie tatsächlich zerlegt werden muss. Verbindliche Angebote für einzelne Assets liegen wie gesagt laut Insolvenzverwalter bereits vor.
Text: Jo Beckendorff