Von wegen Krise: In den letzten drei Jahren (2008-2010) konnte der sportliche Einkaufsverband und Marktführer Intersport in Deutschland ein jeweiliges Plus von 7, 6,9 und 11,4 Prozent einfahren. Dazu O-Ton Intersport-D-Vorstand Klaus Jost: „Und das immer mit dem Hinweis im Rücken: Es gab mal so was wie eine Krise. Wir im Sport waren immer gut aufgestellt.“
Hier die Fakten 2010: Dank eines Bilderbuch-Winters konnte der Gesamtumsatz auf über 2,91 Milliarden Euro hochgefahren werden. Damit flossen 290 Millionen Euro mehr in den Kassen der angeschlossenen Fachhändler mit ihren aktuell mehr als 1.400 Verkaufsstellen. „Mit Pluszahlen in elf von 12 Monaten können wir ein aufgelaufenes Plus von 11,4 Prozent in die Bücher übernehmen,“ freute sich das Vorstandduo von Intersport-D Klaus Jost und Kim Roether (der Fahrradbranche noch als einstiger Derby-Chef in Erinnerung) auf seiner Winter-Ispo-Pressekonferenz in München.
Mit diesem Ergebnis ergäbe sich nun ein Marktanteil von 37 Prozent auf dem deutschen Sportmarkt. Dieser habe 2010 ebenfalls gut zulegen können. Allerdings nicht um zweistellige 11,4, sondern um einen einstelligen Wert um die 7 Prozent. Insgesamt belaufe sich der Gesamtmarkt derzeit auf einem Level von rund 7,9 Milliarden Euro.
„Zahlenmann“ Kim Roether berichtete auch von einem stabilen Wachstum der Händlergemeinschaft: „Mit 30 neuen Verbundsmitgliedern, 88 Um- und Neubauten und einem Verkaufsflächen-Plus von rund 19.500 Quadratmetern reden wir von einem Umsatzwachstum auf Sicht in Höhe von gut 64 Millionen Euro pro Jahr.“ Dafür hätten die Mitglieder im Jahr 2010 rund 30 Millionen Euro investiert. Mittlerweile repräsentiere Intersport-D eine Gesamt-Verkaufsfläche von über 920.000 Quadratmetern.
Mit Blick auf 2011 sprechen die Einkaufsgenossen von besten Chancen, die sich für die Fachhändler nach geräumten und sauberen Lägern bieten: Jetzt gelte es, „für die neue Saison starke Sortimente zu erarbeiten, um dann anspruchsvolle Kundenschichten zu bedienen, zufrieden stellen und damit binden zu können“. Es gäbe aber auch einige Herausforderungen wie beispielsweise Preisanstiege zu meistern.
Schon die erste Ordermesse für die Saison 2011/2012 in der Verbandszentrale in Heilbronn sei mit einem sehr guten stabilen Ergebnis abgeschlossen worden. Und die im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossene Orderrunde für Frühjahr/Sommer 2011 ließe ebenfalls stabile Umsätze erwarten. Dazu noch einmal Klaus Jost im Allgemeinen: „Das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher wächst weiterhin. Ungebrochen auch der Drang nach ‚Outdoor-Aktivitäten’ als Gegenpol zu Schnelllebigkeit und Technisierung. Oder die Bereitschaft, sich beim Laufen oder im Fitness-Studio fit für sich selbst, die Familie oder den beruf zu machen.“
Fazit: Auch im 55. Jahr der Intersport geht man von einer weiteren „stabilen Entwicklung“ aus. Und das ist wahrscheinlich noch sehr pragmatisch ausgedrückt.
– Jo Beckendorff –