„Schwarz-Rot-Gold hat sich bestens verkauft,“ erklärte ein sichtlich gut aufgelegter Intersport-Vorstand Klaus Jost auf der Sommer-Ispo. Alleine in der Kernzeit vom 15. Mai, dem letzten Bundesliga-Spieltag, bis 9. Juli (dem letzten Fußball-WM-Tag) seien die Fußball-Verkäufe um 58 Prozent gestiegen. Insgesamt habe sein Verband den Umsatz europaweit allein mit Fußball-Artikeln auf über eine Milliarde Euro gesteigert. Insgeheim sei man vorab dank Fußball von einem Plus von 30 plus X ausgegangen. Fazit: „Für die Intersport-Gruppe ist 2006 einfach super! Wir sind mit starken Wintersport-Umsätzen im Januar ins Jahr des 50jährigen Firmenjubiläums gestartet und sind jetzt immer noch im Fußball-Rausch.“
Insgesamt hat Intersport-Deutschland von Januar bis Juni 2006 ihren Einzelhandels-Umsatz um 5,2 Prozent auf 1.107,5 Millionen Euro gesteigert. Zum Vergleich: Der Verband Deutscher Sportfachhandel (VDS) spricht für diesen Zeitraum von einem Plus von 3,5 Prozent. Für das ganze Geschäftsjahr 2006 peilen die sportlichen Einkaufsgenossen einen Umsatz von 2.350 Millionen Euro (plus 4,9 Prozent) an.
Einer der weiteren Umsatzbringer des ersten Halbjahres 2006 war der Sektor Outdoor mit einem Plus von acht Prozent. Ganz anders sah es da mit dem Bereich Bike/Funwheel aus, der unter anderem auch mit der eigenen Intersport-Fahrradmarke Nakamura abgedeckt wird: Hier rutschten die Verkäufe, verglichen mit dem ersten sechs Monaten des Vorjahres, um elf Prozent ab. Der Bereich Bike/Funwheel bringt es übrigens laut Jost und dank Inline-Skates auf einen guten Intersport-Umsatzanteil von drei Prozent des deutschen Gesamtumsatzes. Fahrrad spielt innerhalb dieser Kategorie nur eine untergeordnete Rolle.
Dank tollem Winter und Fußball-WM schaut die Heilbronner Intersport-Zentrale schon jetzt auf eine erfolgreiches Jahr 2006. Katzenjammer wäre aber für 2007 schon vorprogrammiert. Erstens lassen sie die durch WM & Co. gepushten Zahlen 2006 kaum toppen. Zweitens würden weitere Belastungen wie erhöhte Altersversorgung und Steuererhöhungen sicherlich auf das Gemüt der derzeit euphorisierten Verbraucher schlagen. Alleine die bevorstehende Mehrwertsteuer-Erhöhung um drei Prozentpunkte ist eine bittere Pille. Lakonischer Jost-Tipp: „Am besten machen wir 2007 ein Sabatjahr.“
– Jo Beckendorff