Die diesjährige Weltsportmesse Ispo Munich (5. – 8.2.) lockte erstmals mit mehr als 2.700 Ausstellern – genau genommen 2.732 (plus 3 Prozent). Mit dieser Zahl im Rücken konnte auch die Besucherzahl auf einen Rekordlevel gehievt werden. Insgesamt kamen laut Messeorganisator Messe München an den vier Messetagen »über 85.000 Besucher aus 120 Ländern« in die 16 Messehallen. Verglichen mit dem Vorjahr sei das ein Plus von circa 6 Prozent.
Was dabei besonders auffiel: Das starke Besucherplus aus dem Ausland. Der stärkste Zuwachs kam laut Ispo vor allem – und in dieser Reihenfolge – aus Italien, Russland, Großbritannien, China und den USA.
Ein sich bereits in den Vorjahren abzeichnender Trend konnte seinen Rang weiter ausbauen. »Die Elektronik hält immer stärker Einzug in die Sportartikel«, erklärt Messechef Klaus Dittrich. Zu sehen waren zum Beispiel »mit Sensortechnik ausgestatte Skistöcke, Virtual Reality-Brillen für ein emotionales Einkaufserlebnis und ein digitaler Ski-Tainer in der Einlegesohle«. Ein Großteil der Sportartikel-Anbieter mit Elektronik befand sich in der Health&Fitness-Halle B4. Einige der dort ausstellenden Firmen bzw. Marken wie Compex, Garmin, Polar, Sigma und Tacx sind dank ihrer (Bike-)Produkte auch dem Fahrradhandel ein Begriff.
Weitere Hallen mit für den Fahrrad-Fachhandel bekannten Ausstellern bzw. Marken waren die Sportstyle-Hallen B2 und B3, die Outdoor-Hallen A1, A2 und A3 sowie die Action-Hallen A6, B5 und B6. In den Sportstyle-Hallen tummelten sich unter anderem Funktionswäsche-Anbieter wie Bionx, Craft, Dare2B, Löffler und Odlo, die auch mit eigenen Bikewear-Kollektionen im Markt sind. Dazu gesellten sich weitere Anbieter wie Buff, CEP, Dainese und Ziener, die mit einigen ihrer Produkte auch im Fahrradhandel punkten.
In den drei oben genannten Outdoor-Hallen befanden sich ebenfalls Aussteller wie Gore und Vaude, die im Bikewear-Sektor mitmischen. In den oben genannten Action-Hallen waren weitere auch den Fahrradhandel anfahrende klangvolle Namen wie Bollé, Evoc, Maloja, Norrona, Scott etc. anzutreffen.
Was alle gemeinsam hatten: Die Fahrradware stand nicht im Rampenlicht (bzw. wurde erst gar nicht auf der Ausstellungsfläche präsentiert). Nach wie vor ist es der Wintersport, der dieser im Februar stattfindenden Weltsport-Messe ihren Stempel aufdrückt.
Auch wenn die (Sport-)Verkaufszahlen 2016 nicht überall überzeugen konnten: Eine positive Grundstimmung der Branche war in allen vollen Hallen trotzdem auszumachen. Dazu noch einmal Klaus Dittrich: »Auch im digitalen Zeitalter ist die analoge Welt unverzichtbar. Das war auf der Ispo Munich deutlich zu erleben. Hier werden Strategien im persönlichen Austausch entwickelt und Partnerschaften geschlossen.“
Das brachte zum Beispiel ein Symposium von Ispo und Adidas zum Thema »Digitalisierung als Wachstumsimpuls für Industrie und Handel» deutlich auf den Punkt: Die Ispo Munich vernetzt die Branche – vom kleinen Fachhändler bis hin zum globalen Marktführer: »Wir bieten die Plattform, um die zukünftigen Herausforderungen des Handels zu meistern. Und das nicht nur an vier Messetagen, sondern an 365 Tagen im Jahr über unsere digitalen Services wie Ispo Open Innovation oder ispo.com.«
Text/Fotos: Jo Beckendorff